2. Preis: “Auftaut”
von Stella Felder
Geh tua di ned owi, des wiad scho, haum de leid oiwei zua mia gsogd, waun i eana dazöd hob, dass der Ivica, mei bua, so schtü is und i des gfüh hob, dass eam goa ned guat gehd. De nochboan hom gmand, i soi eam zeid lossn und do no a wengal geduad hom. Oba I hob ma hoid soiche soagn gmocht, wei da Ivica si oiwei aum liawan in a eck vagräud und nix gredt, nix woin und fost nix gessn hod und i iabad amoi bei da nocht ghead hob, wia ea gaunz hoamli trenzt hod. I bi a glei hi zu eam und hob eam trestn woin und hob eam übas hoar gstreichüd – oba ea hod nix gsogt und a nix deit; ea hod si nua zamgroid wia a schneck.
Des wiad scho, wiastas segn, de zeid hüft eam scho, hod a mei mau gsogt, waun I plärrt hob, wei da Ivica jetzad scho drei monat bei uns in pfleg is und oiwei nu goa so schtü woa und ea amoi im nossn bett aufgwocht is. Do – waun i eam ind oam hob nema woin, hod a si zruckzogn und nix gredt und deit.
Des wiad scho, des wiad scho – I hob des nimma hean kina!
I hob ma bei da nocht wos ibalegt und hob uns am nächsten tog – s’weda hod aa passd – an rucksock zaumpockt mit ana jausn und gnua zan tringa. I hob an Ivica bei da haund gnumma, hob eam vasuacht z’eaklean, dass ma a roas mochn. So samma los gaunga durch unsre schene laundschaft, iba greane wiesn, kloane hügün, vorbei an kloane baunsochün, dawei da bua mid hängade schuitan und großn augn nebn mia heagstapft is.
Noch an zeidl, wia ma scho hungri und duaschti woan, hob i vor uns auf oan kloan hügü a gmiatlichs bankal unta oan nussbaum gsegn, ned weit weg vo oan baunsachal. “Siagst, Ivica, do rost ma jetzt”, hob i zan buam gsogt. Mia haum uns aufs bankal gsitzt, de jausn und s’tringa auspockt und haums uns schmecka lossn, dawei ma oana frau zuaschaun haum kinna, de weida untn midn recha s’groamad nochigheigt hod. Wias fertig woa, kimmts auf uns zua und hod uns freindli griaßt und uns gfrogt, vo wo mia leicht heakemman. I hobs iara dazöd und a vo da soch midn Ivica und vo meine soagn. De frau hod gmoand, dass ma mid iara midgeh soin, wei si hedad vielleicht wos fian buam zan schaun. Mia haum zampockt und san mid iara zu den baunsachal hinter uns auffigaunga. De frau hod uns glei in den goassnstoi einigfiat, wei’s dazöd hod, dass oane vo de goassn seit heit nocht a jungs und a oans vo iare hosn seid a poar tog sechs junge hod.
Mei, des gsicht vom Ivica – wia waun d’sunn aufgaunga wa! Ea hod si glei niedaghugerlt und ned gwusst, soi ea zerst die kloane goass oder do liaba die kloan hosn streichln. Gaunz glickseli hod ea dreigschaut, hod plappat in seina sproch, de i ned vasteh und hod gluckst und glocht. Mia haum eam no a zeidl spün lossn, dawei i mid da frau ausgmocht hob, dass i iar zwoa hosn okaufn kau, de daun da Ivica in oana schochtl hoamtrogn hod deafn. Mei mau hod daun oan kloan hosnstoi zamzimmat, do hom mia daun de zwoa hasal einidau.
Mia kimmt fia, dass seit a poar tog midn Ivica ois a wengal bessa is – ea is nimma so zruckzogn, redt aa a bissal mehra und hod an bessan appetit – do ea is vü bei seine hosn und dazöd den viechaln – in seina sproch – dass ea hoamweh hod, dass oba scho a wengal bessa wiad, und dass ea sei muatta und sein vodan, de im kriag im kosovo s’lem haum lassen miassn, nia vagessn wiad!