Der Schwoarze Tod stirbt!
Von Gregor Riegler
Grau, wia a dunkler Schottn, is a in an Eck zwischn de oidn Häuser hinbeighuglt. Aus sein bloachn Gsicht hot nedda ‘s Biss aussagleucht, wia ba an Totnschädl.
„He, Oida“, frog i’ n, „ wos is denn los mit dir?“
„I bi da Schwoarze Tod, de Pest“, gibt a ma mit a eignoarti hohln und kroftlosn Stimm zruck.
„Schaust owa net guat aus, ziemli owakemma und bloss“, stell i fest.
„Eigentli wollt i d’ Welt wieder amoil in Aungst und Schreckn vasetzn, owa i fürcht, dass i scho unnedi bi. In eahn rostlosn Fortschrittsglaubm haum d’ Menschn so vül Möglichkeitn erfundn, wias eahn Lebm a vorzeitigs und oft qualvoills End mochn kinnan, dass mi goar nimma brauchan. Se verpestn si selbm d’ Luft, ‘s Wossa und d’ Erdn, werdn kraunk, weils zvül essn und nu dazua ungsunde Sochn, se rauckn und sauffm und so haums mir d’ Sichl aus de Kroilln grissn. Krebs, Schlogaunfoill und Herzinfarkt sand aun mei Stöll tretn. Owa vül kemman jo goar net so weit! Unzählige, oft nu gaunz junge, valiarn af de Stroßn eah Lebm. Va de wauhnsinnign Kriagswoffm goar net z’ redn, wo oa Bombm mehr Lebm wegraffm kaunn wia i früaha mit a gaunzn Epidemie! Drum is’ koa Wunder, dass’ mi eigentli goar nimmer gibt. Ba so vül Möglichkeitn, af grausaume Oart ums Lebm z’ kemma, braucht mi de Welt nimma. I haun mi mit mir selbm infiziert – a Pestsuizid sozusogn. Da Schwoarze Tod is boild tot.
Scho gleih hätt ma da Oide load taun, owa aundrerseits – er hot gmua Aungst und Schrecken vabroat und Schoden aungricht. Sei Zeit is oafach vorbei. Gruaßlos geh i weida und schlog d’ Richtung za mein Staummwirtshaus ein. Leberleidn hot da grausliche Schwoarze net ausdrückli erwähnt, geht ma dabei durchn Kopf.