Stelzhamer-Gedenktage in Henndorf
Franz Stelzhamer, der bedeutendste Mundartdichter unseres Landes, starb am 14. Juli 1874 in Henndorf am Wallersee (Bundesland Salzburg) und fand dort auch seine letzte Ruhestätte. Zu seinem 150. Todestag luden der Stelzhamerbund und die Gemeinde Henndorf schon eine Woche vorher zu Gedenktagen.
Der erste Tag begann mit einer Führung im “Literaturhaus Henndorf” und einem Spaziergang auf den Spuren Franz Stelzhamers, wo er in Henndorf lebte und starb. Am Abend kamen Interessierte aus beiden Bundesländern in die Aula der Mittelschule Henndorf. Klaus Huber präsentierte zwei ebenso niveauvolle wie auch unterhaltsame Stunden mit Mundartdichtern aus den vier Vierteln Oberösterreichs – Karl Pumberger-Kasper (Innviertel), Rupert Hainbucher (Hausruckviertel), Christine Kaltenböck (Traunviertel), Karl Hackl (Mühlviertel), Eveline Mateju und Engelbert Lasinger (neue mundart) – sowie den Salzburgern Liesl Pollstätter, Maresi Fenninger und Hans Mamoser (Raum Henndorf). Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bläserquartett der Trachtenmusikkapelle Henndorf.
Am Sonntag zelebrierte Pfarrer Friembichler – ebenfalls in Salzburger Mundart – einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Henndorf mit Mundart-Beiträgen von Karl Pumberger, Hans Mamoser, Christl und Klaus Huber. Der Kammerchor St. Vitus sang die „Henndorfer-Mundartmesse“ von Johann Desch und Hermann Delacher.
Es folgte das Stelzhamer-Gedenken beim Grab des Dichters neben der Kirche. Die aus der Innviertler Gemeinde Raab stammende Germanistin Dr. Silvia Bengesser-Scharinger (Universität Salzburg) sprach in ihrer Rede über das vielschichtige Wirken Franz Stelzhamers, Karl Pumberger las aus dessen Werken, der Kammerchor St. Vitus sang Lieder mit Stelzhamer-Texten.
Das anschließend geplante „Gasslsingen“ fiel dem einsetzenden Regenwetter zum Opfer. Statt dessen besuchten der Chor und die Mundartdichter das örtliche Seniorenheim und begeisterten die Bewohner mit vielen launigen Beiträgen.