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Diese traurige Nachricht kam völlig überraschend: Dr. Elisabeth Schiffkorn, langjähriges Vorstandsmitglied des Stelzhamerbundes, ist am 31. Oktober 2024 im 75. Lebensjahr verstorben.
Nach Studienabschlüssen in Europäischer Ethnologie (Volkskunde) und Soziologie an den Universitäten Wien und Passau widmete Elisabeth Schiffkorn ihr Berufsleben vielen Kultursparten, sporadisch war sie auch freie Mitarbeiterin von Zeitungen, Zeitschriften und Radio. Sie gründete die Zeitschrift EuroJournal Linz – Mühlviertel – Böhmerwald, interaktive Internetplattformen mit Bezug zu Oberösterreich (franzstelzhamer.at, adalbertstifter.at, antonbruckner.at, regionalkultur.at, kripperl.at) und die „RegionalEdition“.
Als journalistisch versierte Autorin gab sie mehrere Bücher heraus, u.a. „Brot und Brauchtum“, „So war es” (Oberösterreich von 1934 bis 1955), „Musa Ruralis“ (Liebe im Dorf. Eine Heimatgeschichte aus dem Mühlviertel). Als vielseitige Heimatforscherin widmete sie sich auch Oberösterreichs reichem Sagenschatz.
Vorstandsfunktionen übte sie aus im Verein Kultur Plus, in der Kunst- und Handwerksstraße und im Stelzhamerbund, in dem sie auch als Jurorin bei Mundartwettbewerben tätig war.

Der Stelzhamerbund wird Elisabeth Schiffkorns mit Dankbarkeit gedenken.

Der Auferstehungsgottesdienst findet am Samstag, 16. November, 12.30 Uhr in der Linzer Pöstlingberg-Basilika statt, die Beisetzung um 14 Uhr auf dem St.-Barbara-Friedhof.

 

 

 

 

 

Das war ein verdienter Überraschungssieg! Erich Freudenthaler aus Altenberg im Bezirk Urfahr-Umgebung, aber aktives Mitglied der Stelzhamerbund-Bezirksgruppe Freistadt, gewann den Franz-Hönig-Preis mit seinem Gedicht “Der sündige Pfarrerhund” ganz im Stile des dichtenden Ex-Bürgermeisters von Kremsmünster, nach dem dieser Wettbewerb benannt ist.

Auf den Plätzen 2 und 3 landeten zwei favorisierte “Großmeister” dieses Genres, Karl Pumberger-Kasper aus Gurten (“An da Supamarktkassa”) und Karl Hackl aus Bad Zell (“Vermögensberater”).
Große Anerkennung spendete die Jury auch für sieben weitere gereimte Gedichte, deren Urheber gleichrangig auf Platz 4 gewertet wurden. In alphabetischer Reihenfolge:
- Brigitte Angleitner (Eitzing) “Ringlreign”
- Hedwig Enghuber (Lohnsburg) “Er und sie”
- Rupert Hainbucher (Attnang-Puchheim) “Beim Hergodswüngö”
- Christine Kaltenböck (Sierning) “Wiedergeburt”
- Wolfgang Kühn (Zöbing / NÖ) “Taunz jedn Taunz”
- Bruno Mayer (Gramastetten) “Weana Bluat”
- Martin Springer (Haslach) “A Bratl von Ähnl”

Stelzhamer-Gedenktage in Henndorf

Franz Stelzhamer, der bedeutendste Mundartdichter unseres Landes, starb am 14. Juli 1874 in Henndorf am Wallersee (Bundesland Salzburg) und fand dort auch seine letzte Ruhestätte. Zu seinem 150. Todestag luden der Stelzhamerbund und die Gemeinde Henndorf schon eine Woche vorher zu Gedenktagen.
Der erste Tag begann mit einer Führung im “Literaturhaus Henndorf” und einem Spaziergang auf den Spuren Franz Stelzhamers, wo er in Henndorf lebte und starb. Am Abend kamen Interessierte aus beiden Bundesländern  in die Aula der Mittelschule Henndorf. Klaus Huber präsentierte zwei ebenso niveauvolle wie auch unterhaltsame Stunden mit Mundartdichtern aus den vier Vierteln Oberösterreichs – Karl Pumberger-Kasper (Innviertel), Rupert Hainbucher (Hausruckviertel), Christine Kaltenböck (Traunviertel), Karl Hackl (Mühlviertel), Eveline Mateju und Engelbert Lasinger (neue mundart) – sowie den Salzburgern Liesl Pollstätter, Maresi Fenninger und Hans Mamoser (Raum Henndorf). Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bläserquartett der Trachtenmusikkapelle Henndorf.
Am Sonntag zelebrierte Pfarrer Friembichler – ebenfalls in Salzburger Mundart – einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Henndorf mit Mundart-Beiträgen von Karl Pumberger, Hans Mamoser, Christl und Klaus Huber. Der Kammerchor St. Vitus sang die „Henndorfer-Mundartmesse“ von Johann Desch und Hermann Delacher.
Es folgte das Stelzhamer-Gedenken beim Grab des Dichters neben der Kirche. Die aus der Innviertler Gemeinde Raab stammende Germanistin Dr. Silvia Bengesser-Scharinger (Universität Salzburg) sprach in ihrer Rede über das vielschichtige Wirken Franz Stelzhamers, Karl Pumberger las aus dessen Werken, der Kammerchor St. Vitus sang Lieder mit Stelzhamer-Texten.
Das anschließend geplante „Gasslsingen“ fiel dem einsetzenden Regenwetter zum Opfer. Statt dessen besuchten der Chor und die Mundartdichter das örtliche Seniorenheim und begeisterten die Bewohner mit vielen launigen Beiträgen.