Herbert Köppl: “Am grean Band”

Am grean Band

Da war amol a helle Zeit. D`Leut habm sih mitanander gfreut…..

A paar Hundert Jahr lang hats da scho a ghörigs Mitanander mit unsere Nachbarn in Böhmen gebm. Vom Saumpfad bis zum guat ausbautn Strassnnetz, vom Schwemmkanal und da erstn Pferdeeisnbahn auf unsern Kontinent, hat `s Lebm und hat da Handl blüaht. Da böhmische Knödl und Powidltatschkerl, des „Über d` Grenz zan Mendschern geh“ und ah `s Schmuggln von bestimmte Warn, in da Hoffnung, dass ma dabei net dawischt wird, des hat scho an gwissn Reiz ausgmacht.

Auf oamal is`s dann finster wordn. Den Kriag und d`Monarchie valorn…..

Was so lang Böhmen war, hat ma jetzt Tschechei gnennt und `s Lebm mit de Nachbarn is ganz anders wordn. Guat zwoanzg Jahr späta war dann da nächste Schlag: Wieda a grauslicher Kriag und am Schluss hat ma viel Leut da drent aus da altn Hoamat vatriebm. Wosd` oft übers Bachal gsprunga bist, da warn jetzt Wachtürm und da Stachldraht. Entlang da Grenz hats jetzt an ständig frisch herghaltner Ackerstroafn gebm, damit ma ja die Spurn vo Leut, die aus dem “Paradies“ flüchtn wolltn, vafolgn hat kinna. Die greane Grenz is zum Eisernen Vorhang wordn. Gar Mancher, der in d`Freiheit wollt, hat dort sei Lebm einbüaßt.

Doch `s Liacht war nimmer zum dahaltn. D`Nacht war am End und sie is gfalln….

Da Jubl war ja riesngroß. „Mir sand frei !“ Wia viele von unsere Nachbarn habm des  vaspürt. Und `s Lebm, wias amol war, kimmt jetzt kloaweis wiederum in Gang. Doch ih glaub, mir sand dabei allweil gmahnt: Frei sein, des Glück wird dir net gschenkt.

Da Todesstroafn is jetzt a greans Band. Es soll wieda vabindn, was d`Leut viele Jahr trennt hat. Mir sand eingladn zum Mitananda geh.

Und alle solln den Zuaruf hörn: „Es derf niiiiiiia wieda – finster werdn!“