Rückblick
28. März 2012 Unser Autor Johann ‚Hans’ Linsmaier ist gestorben, sein Herz hörte auf zu schlagen, aber seine Taten und Werke leben weiter. Lesen Sie einen Nachruf des Welser Stelzhamerbund-Bezirksleiters Johann Kaiser.
(Foto: Josef Linsmaier)
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10. März 2012 Abschied von Mundartdichter Josef Meindl
Mit Josef Meindl, “Broatn Sepp” aus Ingling, Gemeinde Schardenberg, ist nach schwerem Leiden ein vielseitiger Mundart-Prosadichter und Dramatiker von uns gegangen. Einen Nachruf auf den Träger des Goldenen Stelzhamerbund-Ehrenzeichens hat sein langjähriger Bezirksreferent Rudolf Fuchs verfasst.
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2.3.2012 Mühlviertler Mundart, Innviertler Musi
Der Gewölbesaal im Linzer Ursulinenhof / OÖ Kulturquartier war wieder einmal bis zum letzten Platz besetzt, als unsere Hofschreiber-Lesung des Monats März kernige Mühlviertler Mundart und einfühlsame Innviertler Volksmusik bot.
Margarete Weichselbaum aus Eibenstein (Gemeinde Rainbach/M.), im Bezirk Freistadt schon bestens bekannt, eroberte mit ihren humorvollen Geschichten die Herzen der Linzer (“schon lange nicht mehr so gelacht!”). Ihre Sprache – unverfälscht bodenständig, hart und ehrlich wie der granitene Untergrund ihrer Heimat – und ihr energiegeladener Vortrag machten Margarete Weichselbaum spontan zu einem Publikumsliebling.
Joschi Anzingers Vorzüge sind bestens bekannt, der routinierte Altlichtenberger spielte sie wieder gekonnt aus, von köstlichen Miniaturen aus seinen frühen Büchern in knapper “neuer mundart” bis zur epischen Breite seines GRANIDD fausdd.
Als musikalische Entdeckung entpuppte sich die Familie Rossak aus Eberschwang: Eltern (Harmonika, Hackbrett) und drei mehrfach talentierte Kinder (Kontrabass, Xylophon, Harfe, Geige, Blockflöte, Okarina). Sie schafften es auch mühelos, das bestens gelaunte Publikum zum Mitsingen zu verleiten. Ein Familienensemble mit Zukunft. (KH)
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15. Februar 2012 Schreibwerkstätten übersiedeln ins Zentrum
Die Schreibwerkstätten des Stelzhamerbundes unter der bewährten Leitung von Walter Osterkorn übersiedeln ab sofort vom Gasthaus “Zur Ewigen Ruh” in der Friedhofstraße ins Stadtzentrum von Linz. Damit erfolgt eine Konzentration wesentlicher Aktivitäten im “Haus der Volkskultur”, Promenade 33, wo sich auch das Stelzhamerbund-Büro befindet.
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14. Februar 2012 Diagnose: liebevoll kritisch, bösartig lustig
Da Lachen die Gesundheit fördert, gehört auch Unterhaltsames ins Spital. Der Kunstverein des Linzer Unfallkrankenhauses bat die „neue mundart“-Dichter Hannes Decker und Reinhold Imböck zur Lesung am Valentinstag. Dazu Musikgenuss mit Gitarrekünstler Ivo Truhlars herrlichen Interpretationen von „Samba Pa Ti“ bis „What a Wonderful World“ – eine perfekte Stunde im UKH.
Hannes Decker wählte einen politisch aktuellen Einstieg rund ums Sparpaket, das sich auch vor seiner Haustür auftürmt. Nach Politiker- und Experten-Bashing, wie man das Draufhauen wohl auf Denglisch nennt, präsentierte der Linzer Stelzhamerbund-Bezirksreferent seine bewährte Mixtur aus Gesellschaftskritik und Selbstironie. Am Valentinstag „musste“ er schließlich als Mann, der die Liebe liebt, seine Lesung mit viel Gefühl abrunden. Kitschfrei, auch dafür danke!
Dann Reinhold Imböck aus Weißkirchen, erfolgreicher Poetry Slammer, sonst aber immer noch ein Geheimtipp; das sollte sich rasch ändern. Im Vorjahr überzeugte er als Franz-Stelzhamer-Preisträger mit einer für seine Begriffe langen Geschichte, im UKH ordinierte er nun als aphoristisch knapper Diagnostiker für die Abgründe der menschlichen Seele und auch des Körperkults:
si
a echde schönheit
ea
ea hods zoid
Noch “lustiger”, dabei böse und traurig, weil es das Lachen abwürgt:
seid eana d mama gsogd hod
dass ia da doggda gsogd hod
dass in babba boid neamma gibbd
wauna so weida sauf
seiddem hoins eam wieda freiwülli
in mosdd ausn kölla
Imböck “denkt anders”, was er schreibt und vorträgt, ist wahrlich koa schmoarn. Wer das zu schätzen weiß, kann daran einen Narren fressen; jetzt, in der angeblich närrischen Faschingszeit, sei dieser saloppe Ausdruck erlaubt. (Klaus Huber)
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Buchtipp: Reinhold Imböck, “a koa schmoarn”, Eigenverlag.
Aus dem Vorwort von Engelbert Lasinger: „Reinhold Imböck ist gelernter Koch und weiß genau, wie man Leckerbissen zubereitet. Er wirft sämtliche Buchstaben in seinen großen Gedankenkochtopf, gibt sparsam Satzzeichen dazu, verfeinert mit viel Gespür, einer Portion Humor, ernsten Tatsachen und kocht dieses Gemisch auf mittlerer Gefühlsflamme auf. Bei konstruktivem Umrühren zerfallen ‚harte‘ Konsonanten, sperrige Großbuchstaben lösen sich auf, unnütze Füllwörter verdunsten. Das Ergebnis ‘bugschdobmgressdl mid gmischdn gfüü’ wird schön mittig auf weißem Papier serviert – phonetisch, kleingeschrieben und ungereimt. Mahlzeit! Wohl bekomm’s!“
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Wettbewerbe für Mundart und Mini-Dramen
Die Stadt Grein hat sich nun doch entschlossen, den Mundartwettbewerb um den Leopold-Wandl-Preis wieder durchzuführen. Einsendeschluss: 25. Mai, Preisverleihung: 29. September 2012.
Teilnahmebedingungen: Jeder Teilnehmer darf höchstens drei Beiträge senden. Jeder einzelne Beitrag soll auf einem eigenen Blatt stehen und nicht länger als zwei Maschinschreibseiten sein. Die Beiträge selbst dürfen nicht mit Name und Anschrift versehen sein. Name und Adresse des Einsenders sind gesondert auf einem Extrablatt oder Begleitschreiben anzuführen und beizulegen. Schon veröffentlichte Werke dürfen nicht eingereicht werden.
Einsendungen an das Stadtamt Grein, Kennwort: Leopold Wandl – Preis 2012, 4360 Grein. Auskünfte: Rosi Neudorfhofer Tel. 0664 / 7399 5661
Der Stelzhamerbund unterstützt die Initiative der Amateurtheater OÖ “Tisch uns deine Geschichte auf!” Unter diesem Titel schreiben die Amateurtheater einen Mini-Dramen-Wettbewerb aus. Minidramen sind Kurzstücke, Theaterminiaturen, szenische Kurzgeschichten, Einakter. Möglichst viele der bis 30. März 2012 eingereichten Einakter sollen beim 60-Jahr-Jubiläum der Amateurtheater in den Linzer Kammerspielen aufgeführt werden.
Teilnahmebedingungen: http://www.amateurtheater-ooe.at/?p=2269
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25. Jänner 2012 Volles Haus im Literatur-Cafe
Bei der ersten Lesung im neuen Jahr war das Cafe Me:Lounge im Haus für Senioren in Wels bis zum letzten Platz gefüllt. Im Rahmen des „Literatur-Cafes“ las Rudi Dietl, der bekannte Welser Mundartdichter, „Heiteres im Fasching“ und traf damit genau den Geschmack des Publikums. Seine launigen G’schichtln und Gedichte wurden in bewährter Weise von Gerhard Kreuz und seinem Enkel Lorenz auf der Ziehharmonika umrahmt. Besonders der kleine Lorenz beeindruckte durch sein Können.
Ein gelungener Abend und würdiger Jahresauftakt für das „Literatur-Cafe“, das jeden letzten Mittwoch im Monat Platz für Literatur jeglicher Art bietet. (Reinhold Imböck)
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20. Jänner 2012 Verdiente Ehrung für Innviertler Hofschreiber
Mit Ehrenurkunden ehrte der Stelzhamerbund die ”Hofschreiber” des Monats Jänner: Hedwig Enghuber (Lohnsburg) und Ernst Stranzinger (Mettmach), langjährige Mitglieder und bewährte Stützen des Vereins, feiern heuer runde Geburtstage. Hedwig Enghuber wird heuer 80, Ernst Stranzinger beging bereits am Neujahrstag seinen 90er. Wer sie sieht und auch noch lesen hört, kann diese Altersangaben kaum glauben. Die Kraft ihrer Stimmen und die Lebendigkeit des Vortrags ließen diese Lesung zum Erlebnis werden. Sie beeindruckten das Publikum mit Lyrik und Prosa in kerniger Innviertler Mundart.
Als hervorragende Ergänzung brillierten die vier Mühlviertler Volksmusikanten der “Hie und da Musi”. (KH)
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19. Jänner 2012 Märchenlesung für Erwachsene
Als Auftakt zum Lesejahr 2012 veranstaltete die Bezirkgruppe Wels im Jahrhunderte alten Gewölbe des Weinkellers im Haas-Haus eine Märchenlesung für Erwachsene. Etwa 40 Gäste, darunter die Grieskirchner Bezirksreferentin Josefine Schmid, die mit einer kleinen Abordnung gekommen war, lauschten den Lese-Darbietungen der Pichler Autorin Petra Rechberger und des Welser Märchenonkels Hermann Steinhauser. Mit launigen Gschichterln aus Wels und Umgebung unterhielt der ehemalige Nachtrath von Uueles ‚Hans der Zwiederne’.
Eine stimmige musikalische Umrahmung des kleinen feinen Leseabends boten der Sackpfeyffer Franz Mettauer (Bild) aus Puchenau auf seinem altösterreichischen Dudelsack und Roby, sein Trommler-Geselle. (resiak)
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16. Jänner 2012 MundART im Stifterhaus
Der erste literarische Höhepunkt der Gruppe “neue mundart” in einem neuen Jahr ist die Lesung im StifterHaus. Dort, wo Literatur gelebt und gesammelt wird, hat auch der Dialekt seinen Stellenwert, hat auch die Mundart ihren Platz gefunden. Zum zwölften Mal war die “neue mundart” zu Gast. Regina Pintar konnte heuer die Autoren Silvia Rhom (St. Johann am Wimberg), Manfred Schrempf (Nussbach, links im Bild) und Leopold Schöllhuber (Wilhering) begrüßen. Sie boten eine bunte Bandbreite ihres literarischen Schaffens. Bevorzugt Silvia Rhom eher die feinfühlige, lyrische Beschreibung von Mensch und Natur, zieht es Manfred Schrempf eher auf die skurrile Seite. Mit seinem treffenden Vortrag und seiner Sprachmelodie wandert er beinahe auf Jandls Spuren. Leopold Schöllhuber wiederum ist der Minimalist unter den Schreibenden, eine Briefmarke würde für viele seiner Gedichte reichen. Und trotzdem schafft er es immer wieder, handfeste Tatsachen in seine lustigen Kurztexte zu verpacken. Diese Lesereihe “MundART im StifterHaus” ist auf fruchtbaren Boden gefallen, denn die Zuhörerzahl wächst von Jahr zu Jahr. (Text und Foto: Engelbert Lasinger)
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23. Dezember 2011 Hofschreiber-Lesungen im Uhof gesichert
Aufatmen bei Freunden der Mundartdichtung: Unsere beliebten Hofschreiber-Lesungen können weiterhin im Gewölbesaal des Linzer Ursulinenhofes stattfinden. Für eine Phase der Unsicherheit hatte die Mitteilung gesorgt, dass auch Volkskulturvereine ab Jänner 2012 für die Saalbenützung zur Kasse gebeten würden. Die angekündigte Miete hätte mehrere Vereine und Verbände finanziell überfordert.
Von Stelzhamerbundobmann Klaus Huber mit diesem Problem konfrontiert, stellte jedoch Landeshauptmann Josef Pühringer fest: “Wir werden sicher nichts verunmöglichen!” Schon kurz darauf teilte er der Verwaltung des OÖ. Kulturquartiers mit, dass Volkskulturvereine von der Miete befreit bleiben – es wird sich also gegenüber der jahrelang bewährten Praxis nichts ändern.
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13. Dezember 2011 Stelzhamerbund-Mitglied Hannes Kreuzwieser präsentierte im Pfarrsaal Pichl bei Wels sein zweites Buch mit dem Titel “Gschichtl & Gedichtl“.
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11. Dezember 2011 Adventlesungen für 359 Interessierte
Beim Welser Kunstweihnachtsmarkt (Freitag, 9. bis Sonntag, 11. Dezember) bewies die Welser Stelzhamerbund-Bezirksgruppe wieder ihre Vielseitigkeit und Stärke: Jeweils zur vollen Stunde hielt sie an drei Nachmittagen je 15 Minuten dauernde Kurzlesungen, die zum Fest der Feste einstimmten und 359 Interessierte begeisterten. 14 Autor/innen und ‚Schreiberlinge’ beteiligten sich mit vollem Eifer an dieser vorweihnachtlichen Aktion: Karl Bachmair (Schardenberg), Magdalena Ecker (Weißkirchen/Traun), Renate Engelmayr (Gunskirchen), Elisabeth Hradil (Lambach), Vroni Kiemayer (Ulmerfeld-Hausmening/NÖ), Veronika Petermann (Krummnußbaum/NÖ), Erna Reichhold (Steinerkirchen/Traun, Paul R. Uhl (Passau/D) sowie die Welser Rudolf G. Dietl, Hermann Steinhauser, Franz Hagenberger, Grete Himmelfreundpointner, Elisabeth Holl und als Gastgeber der Welser Bezirksreferent Johann Kaiser. Organisation und Betreuung: Ingrid Kaiser. Diese 3-Tages-Leseaktion wurde von der 17-jährigen Zitherspielerin Jaqueline Popatnik aus Wels umrahmt. Insgesamt eine schöne, viel beachtete Werbung für unseren Stelzhamerbund!
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7. Dezember 2011 Adventdilemma – Glaube, Hoffnung, Umsatz
Es ist nicht alltäglich bei literarischen Lesungen, doch für den Stelzhamerbund bereits vertraute Gewohnheit: Bis auf den letzten Platz war der Gewölbesaal im Linzer U-Hof besetzt, als der P.E.N.-Club vier Mundartdichter mit teils schräger Adventlesung präsentierte. Das Motto “Adventdilemma” und der Untertitel “Glaube, Hoffnung, Umsatz” gaben den Weg vor, auf dem sich Hildegard Mair, Joschi Anzinger, Hannes Decker und Engelbert Lasinger zielsicher bewegten. Alle vier haben ja den ironischen, kritischen Zugang zu solchen Themen, die wir zwar von Alters her schätzen, denen wir aber fragwürdige Inhalte übergestülpt haben. Altbekanntes mischten sie mit Neuem, von Gedichten ihrer ersten Bücher bis zu frisch einagschneibte Texte reichte die mit gebührendem Applaus bedachte Palette. Als Juwel entpuppt sich etwa die Geschichte “greani weihnochtn” von Joschi Anzinger, der sich in seiner Dichtung immer mehr der längeren Form zuwendet. Erfolg macht stark. (KH)
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2. Dezember 2011 Advent mit den Hofschreibern
Adventstimmung verbreiteten die Dezember-Hofschreiber Elfriede Guttenbrunner und Hans Ratzesberger im Linzer Ursulinenhof. Feinfühlige und humorvolle Gedichte und Geschichten, geschickt erfundene wie selbst erlebte, ließen die Zuhörer im voll besetzten Gewölbesaal oft nachdenklich nicken, manchmal vergnügt schmunzeln. Die beiden Hofschreiber trafen genau den richtigen Ton.
Obmann Klaus Huber kündigte einige Höhepunkte des nächsten Jahres an:
2. internationales Dichtertreffen “mundART 2012″ in Linz,
Jubiläen 130 Jahre Stelzhamerbund und 60 Jahre Landeshymne Hoamátgsang.
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27. November 2011 Mundartdichtung überzeugt beim Zipfer Advent
Mitglieder des Stelzhamerbundes hatten beträchtlichen Anteil am großen Erfolg des “Zipfer Advents” am 1. Adventsonntag, 27. November vor rund 2.500 Besuchern im Linzer Brucknerhaus. Für die beiden Aufführungen hatte Klaus Huber als Organisator und künstlerischer Leiter ein musikalisch anspruchsvolles Programm zusammengestellt und in seiner Textauswahl große Schriftsteller vergangener Jahrzehnte mit heutigen Mundartdichtern kombiniert: Bertolt Brecht und Erni Schuster, Georg Trakl und Lydia Neunhäuserer, Engelbert Lasinger. Das Publikum genoss den humorvoll-realistischen Einblick ins adventliche Familienleben mit Karl Pumbergers Geschichte “Immer wenn es Weihnacht wird”. Szenischer Höhepunkt dieses 35. Zipfer Advents war ein neues Hirtenspiel, das Hans Samhaber für die ebenso talentierten wie lebhaften St. Florianer Sängerknaben geschrieben hat.
Der Kartenvorverkauf für den nächsten Zipfer Advent am 2. Dezember 2012 ist übrigens bereits angelaufen!
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23. November 2011 “Besser Leben” mit dem Stelzhamerbund
Mit einer heiter-besinnlichen Lesung halfen die beiden Stelzhamerbundmitglieder Christine Muthspiel und Engelbert Lasinger dem Verein „Besser Leben“ in Urfahr, den Vereinsnamen in die Tat umzusetzen. „Öfter lachen“ – so der Titel der Veranstaltung – ist bei Gedichten von Engelbert Lasinger sowieso vorprogrammiert, auch wenn einem bei manchen Texten das Lachen fast im Hals stecken bleibt. Er ist und bleibt ein Meister des Tief- und Hintergründigen, aber auch fantastischer Wortspielereien. Christine Muthspiel zeigte, dass sie ebenfalls Wort und Sprache hervorragend im Griff hat. Mit einem Gedicht aus Titeln von Advent- und Weihnachtsliedern und einer spannend-unterhaltsamen Geschichte mit Operntiteln und -rollen unterhielt sie das Publikum. Der Anfang einer Zusammenarbeit zweier aktiver Vereine ist gelungen. Der Präsidentin Maria Hackl ein herzliches Dankeschön für die Einladung! (Hannes Decker)
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17. November 2011 Nibelungen im Palmenhaus
Nach dem Motto „Das Leben ist ein Gedicht“ folgten zahlreiche Mostviertlerinnen und Mostviertler in Aschbach im schönen Mostviertel der Mundart des Mühlviertler Autors Joschi Anzinger und der Musik der Mühlviertler Okarinamusi und des Innviertler Priesters Werner Hebeisen SJ, (Schoßharfe), um dem Mundartepos „S Mühlviaddla Nibelungenliad“ die Ehre zu erweisen. Das Palmenhaus der Gärtnerei Starkl in Aschbach, Bez. Amstetten, war eine würdevolle Kulisse für die zeitlose Geschichte von Liebe und Eifersucht, Freundschaft und Feindschaft – Spiegel all unserer Stärken und Schwächen.
Am Schluß erhob sich das Publikum, um stehend den Künstlern zu applaudieren und Joschis flammender Aufruf, sich mehr in der Mundart reden zu trauen und sich nicht dafür zu schämen, fand große Zustimmung.
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15. November 2011 GRANIDD fausdd bei den Goldhauben…
Leuchtende Augen und eine wunderbare Stille im Wechsel der Künste zwischen Mundart und Musik – Joschi Anzingers „GRANIDD fausdd“ faszinierte wieder im Linzer U-Hof. Viele Linzer Goldhaubenfrauen und auch wildfremde Gäste lauschten, von der Magie poetischer Mundart berührt, der Geschichte vom Zauberer, Priester und Scharlatan Doktor Faustus.Als Joschis musikalischer Begleiter feierte diesmal Gitarrekünstler Ivo Trular eine gelungene Premiere. Bei Wein und Brötchen wurde schließlich bis in die Nacht darüber diskutiert, wie zeitlos aktuell die Faust-Thematik bleibt, die Suche nach Sinn und Würde, Erkenntnis und Erleuchtung. (Foto: Klaus Huber)
…und zum Frühstück
Der GRANIDD fausdd eigent sich aber auch als Frühstücksthema. Den Beweis lieferte eine entspannte Matinee am 16. Oktober 2011 im voll besetzten Spiegelsaal des Bildungshauses Puchberg bei Wels. Gabriele Hofer Stelzhammer bezeichnete Anzingers unverkennbare „Muaddaschbroch“ und seine Gabe, Außenwelt und Innenwelt genau zu beobachten, als jene Rohstoffe, die solch faszinierende Geschichten entstehen lassen. Die Mühlviertler Okarinamusi trug zum Erfolg dieser ungewöhnlichen Matinee bei. (Foto: Reinhard Winkler)
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11. November 2011 Die Dorfpoeten im Kirchdorfer Rathaus
Eine Lesungsankündigung hatte sich in den letzten Wochen wie ein Lauffeuer in Kirchdorf ausgebreitet: „Die Dorfpoeten“ laden zu ihrer ersten Lesung in Schriftsprache & Mundart, hieß es darin. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Atrium des Kirchdorfer Rathauses begab sich deshalb ein äußerst literaturinteressiertes Publikum auf eine literarische Reise mit Mitgliedern der Schreibwerkstatt „Die Dorfpoeten“.
Manfred Schrempf aus Nussbach, Vertreter der „neuen mundart“, unterhielt die große Zuhörerschaft unter anderem mit treffsicheren Auszügen aus seinem in Kürze erscheinenden ersten Mundartgedichtband „vo da söh gredd“.
Ingrid Hackl aus Ried/Traunkreis beeindruckte ebenfalls mit neuer Mundartlyrik und brachte die anwesenden Gäste mit ihrem entlarvenden Mundartprosatext „Stressfreie Vorweihnochtszeit“ zum Schmunzeln.
Bei ihren beachtlichen Lesedebüts stellten weiters Renate Prühlinger aus Schlierbach mit pfiffiger und Monika Gebeshuber aus Wartberg/Krems mit traditioneller Mundartlyrik ihr Mundartschreibtalent unter Beweis.
Texte in Schriftsprache von insgesamt sechs Dorfpoet(inn)en und die stilvollen E-Gitarren-Klänge von Mattias Buchegger ergänzten das Programm. Dies alles und die hervorragende Akustik im Atrium des Rathauses sorgten für einen vielgelobten Leseabend, der lediglich eine Frage (noch) unbeantwortet ließ: Wann lesen „Die Dorfpoeten“ wieder? (Bericht: Manfred Schrempf, Foto: Ewald Breitwieser)
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7. November 2011 1. Franz-Stelzhamer-Preis an Josef Kettl
Er ist nicht nur ein großer Lyriker: Josef Kettl, Tischlermeister aus Hohenzell (Bez. Ried), gewann den ersten Wettbewerb für Kurzgeschichten in Mundart mit dem Text “Mei Zeithammer”. Er erhielt dafür die Stelzhamer-Büste des Innviertler Schnitzkünstlers Peter Wimmer und wurde von Landeshauptmann Josef Pühringer in seiner Festansprache als “Stelzhamer des 21. Jahrhunderts” bezeichnet.
Zweite wurde die als Malerin bekannte Stella Felder aus Zell am Pettenfirst (Bez. Vöcklabruck) vor einem Vertreter der “neuen mundart”, Reinhold Imböck aus Weißkirchen an der Traun (Bez. Wels-Land).
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Im voll besetzten Festsaal der OÖ. Direktion Kultur wurden die Preisträger von LH Josef Pühringer geehrt. Autorinnen und Autoren aus mehreren österreichischen Bundesländern und aus Bayern hatten für diesen Wettbewerb nicht weniger als 127 Kurzgeschichten in Mundart eingereicht.
Der Franz-Stelzhamer-Preis stieß auch auf mediales Interesse. Die OÖNachrichten stellten sogar die drei ausgezeichneten Geschichten auf ihrer Website ins Internet: Josef Kettls “Mei Zeithammer“, Stella Felders “Auftaut” und Reinhold Imböcks “Dahoam“. Damit zeigt die größte Tageszeitung unseres Landes ihre Wertschätzung für Mundart und Mundartdichtung. So tragen ehrgeizige, arbeitsintensive Initiativen des Stelzhamerbundes immer mehr und immer bessere Früchte.
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4. November 2011 Geniestreich des Mundartkünstlers
Wer lässt 300 Zuhörer vor Lachen weinen? Wer kann köstlichsten Humor so niveauvoll aufbereiten, dass Kritiker nichts einzuwenden haben, sondern sich gemeinsam zerkugeln? Das gelingt unserem Mundartdichter und bewährtesten G’schichtnschreiber, dem an jeder gedanklichen Weggabelung eine unerwartete, köstliche Wendung einfällt: Karl Pumberger-Kasper mit seinem 6. Büachl “áfpláttlt”.
Im wunderschönen Pfarrsaal seiner Gemeinde Gurten hat er es vorgestellt, von den Innviertlern Strudlgeigern und seiner Tochter Helena musikalisch begleitet.
Falls Sie gute Laune schätzen und wissbegierig sind – weil sie etwa erfahren möchten, warum ein Jäger einen freilaufenden Rasenmäher selbst nach schwerem Unfall nicht mittels Gnadenschuss erlösen will, oder warum ein hilfsbereiter indischer Hotelangestellter einem kerniger Innviertler eine neue Frau empfiehlt – lesen Sie “áfpláttlt”, erschienen im Verlag Moserbauer (ISBN 978-3-902684-24-0, € 14,50).
Nach der Buchpräsentation gab Moderator Walter Egger den Gurtener Gemeindebürgern seine berechtigte Einschätzung mit auf den Heimweg: “Ihr habts an Mundartkünstler als Bürgermeister – schaut’s euch drauf!” (Klaus Huber)
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4. November 2011 Die Spuren der Hofschreiber
Das literarische Feld unserer “Hofschreiber” ist wieder um einen Pfad breiter. Bei der November-Lesung im Linzer Ursulinenhof zogen die “jüngeren” Autoren des Stelzhamerbundes Ingrid Maria Hackl aus Ried im Traunkreis und Markus Simanko aus Linz ihre sprachlichen Kreise. Sowohl mit Kindheitserinnerungen im Haiku-Rhythmus als auch mit wortgewaltigen Texten mit Vorstadteinschlag. In vielen Phasen konnte man deutlich heraushören, dass beide Künstler nicht nur erfolgreich mit dem Pinsel, sonder auch mit Buchstaben malen können.
Die Textbilder wurden musikalisch von der Zweifamilienmusik Lehner/Gallistl aus Steyregg und St. Oswald bei Freistadt gekonnt umrahmt. (Engelbert Lasinger)
27. Oktober 2011 “Es tanzt der Tod sein’ Reigen” – Mairingers Totentanz führt drei Künstler zusammen
Das Buch “Es tanzt der Tod sein’ Reigen” von Hans Dieter Mairinger wurde in einer beeindruckenden Veranstaltung im Linzer Bildungshaus St. Magdalena vorgestellt: Prof. Fridolin Dallinger (rechts) komponierte die Musik zu diesem literarischen Totentanz und spielte auch Klavier bei der Präsentation durch die ambitionierte Laientheatergruppe Christkönig.
Das attraktiv gestaltete, in Schriftsprache verfasste Buch über das gar nicht todernste Thema Tod, erschienen im Wagner Verlag, wird zusätzlich aufgewertet durch fantastische llustrationen des international gefeierten Wiener Künstlers Prof. Herwig Zens. (Klaus Huber)
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„Wia ma grad is“
Unter diesem Motto luden Renate Buttinger, Romana Pieringer und Lisi Luger zu einem literarischen Nachmittag ins neue Gemeindezentrum nach Geinberg (Bezirk Ried). „Und wia eana grad war“, lasen die drei, mal heiter beschwingt, mal frech und etwas vorlaut, mal nachdenklich versonnen aus ihren eigenen Werken. Unterstützt wurden sie von der Loatawaglmusi aus Bayern. Die drei Schüler im Alter von 13, 11 und 10 Jahren musizierten bereits sehr gekonnt auf Ziach, Gitarre und Hackbrett und ernteten dafür viel Beifall von den zahlreichen Besuchern, wie auch die drei Dichterinnen für ihre gekonnten, pointierten Beiträge. Eine beträchtliche Summe aus freiwilligen Spenden konnte Renate Buttinger an die Organisation Ärzte ohne Grenzen überweisen. Die Drei – doch eine Glückszahl. (Ludwig Schwanninger)
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10. Oktober 2011 Da Summa is aussi
Unter diesem Motto hielten fünf Autorinnen der Schreibwerkstatt Ebensee ihre Herbstlesung im Gasthof Auerhahn in Ebensee. Von Hedi Stüger, Elisabeth Holl, Maria Gaigg, Neuhuber Stefanie und Gertrud Lahnsteiner wurde in heiteren und besinnlichen Reimen der Sommer gebührend verabschiedet und gleichzeitig der Herbst willkommen geheißen. Zwischen den jahreszeitlich aktuellen Gedichten gab es Neues aus Alltag und Region.
Dieser gelungene Nachmittag wurde umrahmt von Traudl Wiesauers volkstümlichen Klängen. Erstmals wurden in diesem Rahmen bekannte Volkslieder (z.B. „Da Summa is aussi“, „Wånn ih durchgeh durch´s Tål“) gemeinsam gesungen, was vom Publikum sehr gut angenommen wurde. Den besinnlichen Abschluss bildete das Lied „Kennst du den schönen Ort“. Wieder einmal ernteten die Autorinnen viel Beifall von ihrem Publikum. (Gertrud Lahnsteiner)
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7. Oktober 2011 Land OÖ ehrt Stelzhamerbund-Mitglieder
Die Stelzhamerbund-Autoren Hans Dieter Mairinger und Walter Osterkorn wurden von der OÖ. Landesregierung zu “Konsulenten für Volksbildung und Heimatpflege” ernannt. Die selten vergebene Stelzhamer-Plakette erhielten Hans Samhaber und Freimut Rosenauer. Diese Auszeichnungen wurden im Rahmen eines feierlichen Festaktes im Steinernen Saal des Landhauses verliehen.
Der Stelzhamerbund gratuliert seinen verdienstvollen Mitgliedern!
Im Bild mit LH Pühringer (v.l.): Mairinger – Osterkorn – Rosenauer und Samhaber.
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7. Oktober 2011 Waun ma d’ Carmen…
Carmen Wurm aus Nebelberg im Mühlviertel, Hofschreiberin im Oktober, hat mit ihrem heiteren „Waun ma“-Gedicht den Berichterstatter zu folgendem Text inspiriert:
Waun ma d‘Carmen ned do ghobd hädn, häd ma goa ned gwußt, dass‘ ah im Mühlviertl an guadn Nochwuchs gibt und hädn vüh schehns vasamt!
Waun ma‘n Herbert (Siegetsleitner, aus Gurten, Bez. Ried) ned ghead hädn, wa uns bei seine tiafsinnign, zan Teu ziemlih schwoazn, innviertlerisch kroftvoin Texte ned haß und koid worn.
Und waun da Ivo (Truhlar, Linz, Gitarre) ned kurzfristig eigsprunga wa, koa Zeit ghobd häd, häd ma ned erlebt, wia scheh a Gittar klinga kau und des wa narrisch schod gwesn.
Und waun ma ned oiweu so a supers und auhänglihs Publikum hädn, wa ma glot ala dogstaundn.
Owa weu ois past hod, hauma wieder an interessantn Hofschreiber-Nochmittog erlebn derfn! (Bericht und Foto: Hannes Decker)
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5. Oktober 2011 Herbstlesung für Junggebliebene
Die Autorinnen Elisabeth Hradil aus Lambach, Lisl Holl und Grete Himmelfreundpointner aus Wels wurden am 5. Oktober von den betagten Bewohnerinnen und Bewohner des Senioren- betreuungshauses Wels Vogelweide-Laahen freudig im festlich geschmückten Eingangssaal zur „Herbstlesung für Junggebliebene“ erwartet. Die regionalen „Schreiberlinge“ enttäuschten nicht und brachten in ihrer liebenswürdigen und einfühlsamen Art mit ihren lyrisch-heiteren Texten zum Tagesthema etwas Schwung und manch andere Gedanken in die Betreuungseinrichtung. Musikalische Leckerbissen dazu servierten das Welser Gesangsduo Hannelore & Elisabeth und rundeten mit ihren Beiträgen die schöne Nachmittagsveranstaltung ab. (resiak)
Foto von Sylvia Griesmayr: Elisabeth Hradil, Lisl Holl und Grete Himmelfreundpointner (vorne) sowie die Sängerinnen Elisabeth Decker und Hannelore Mair freuen sich mit Bezirksreferent Hans Kaiser über die gelungene Lesung mit Musik.
28. September 2011 “Schlipp, schlapp, schlorum”
Außergewöhnlicher Besuch im Kulturhaus Stelzhamermuseum: Vertreter der 1859 gegründetne Schlappgesellschaft vom Augustiner Bräu in Salzburg-Mülln kamen auf Einladung des Kustos Freimut Rosenauer nach Pramet und erlebten eine ausführliche Innviertel- und Stelzhamerführung. Die Runde wanderte dann weiter zum Geburtshaus (Muaderstüberl) und besichtigte auch die urige Stub’n bei Resi Flachs in Großpiesenham, wo man die frühere Wohnatmosphäre noch deutlich spürt. Franz Stelzhamer war in seiner Salzburger Zeit Mitglied und später Ehrenmitglied der Schlappgesellschaft, anfangs ein Verein von Offizieren, Apothekern und Ärzten, der seinen Namen vom italienischen Kartenspiel “Schlappin” hatte. Leider sind die Spielregeln verloren gegangen, das Schlappstüberl im Müllnerbräu und die Runde haben sich aber bis heute gehalten. Stelzhamer hatte wie alle anderen Mitglieder ein eigenes Wappen und vermachte der Gesellschaft einen lateinischen Schlappgesang, nämlich ” Schlipp, schlapp, schlorum basilorum, in catacombis et ubique locorum”, der beim Besuch im Museum anfangs gesungen wurde. Für die Gäste aus Salzburg überraschend tauchte der Obmann der Rieder Brauerei Genossenschaft Willi Bauböck auf und überreichte jedem Gast ein Stelzhamerkrügerl samt Bier - ein Beweis, dass es nicht nur in Mülln gutes Bier gibt. Mit dem originellen Prost “Schlipp” verkosteten die Gäste das ausgezeichnete Stelzhamer Bier. (Foto: F. Rosenauer)
Herbstlesung Windischgarsten
Bei Prachtwetter kamen Mitglieder und Gäste des Stelzhamerbundes Windischgarsten und Umgebung zu ihrer Herbstlesung in der bäuerlichen Jausenstation „Gallbrunn“ auf dem Schweizersberg zusammen. Die zahlreichen besinnlichen und heiteren Mundartgedichte waren vorwiegend der herbstlichen Jahrszeit gewidmet. Dazu wurden mit Begeisterung bekannte Volkslieder gesungen.
In einer Trauerminute wurde dabei auch an des verstorbenen Stelzhamerbund-Ortsobmannes und Bezirksreferenten Johann Rumplmayr gedacht, der die Gruppe 20 Jahre lang vorbildlich geleitet hatte.
Übereinstimmende Beurteilung der Veranstaltung: Es war wieder schön, würdig und gemütlich. (Toni Neubauer)
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Junger Besuch im Stelzhamermuseum
Das Stelzhamermuseum in Pramet wird gerne von Lehrern und Schülern als Ziel von Wandertagen und Exkursionen gewählt. So war Ende September auch die 4. Klasse Volksschule aus Ried i. I. mit ihren Lehrern im Museum zu Gast. Die Kinder bestaunten die ausgestellten Bücher, Texte und Originalmanuskripte des Schöpfers unserer Landeshymne. Sie stellten interessiert Fragen und sie ließen sich alles ganz genau erklären. Geduldig gab Kustos Freimut Rosenauer penibel Auskunft, denn er gilt als Kenner von Franz Stelzhamer und seinem literarischen Schaffen. (Foto: F. Rosenauer)
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2. September 2011 Talente bei den Hofschreibern
Helga Pramhaas aus Neuhofen an der Krems, Walter Gaisbauer aus Hagenberg und Erwin Schöfl aus Linz – sie alle kommen aus der Mundartschreibwerkstatt Zentrum und ließen bei der September-Lesung im Landeskulturzentrum Ursulinenhof aufhorchen. Ihre humorvollen, aber auch zeitkritischen Texte kamen bei den Zuhörern sehr gut an. Walter Osterkorn freute sich über den Fortschritt seiner Schützlinge. Ihr Erfolg sollte Ansporn sein für weitere Reimeschmiede, die ihre Qualität verbessern möchten, unsere Schreibwerkstatt Zentrum zu besuchen. Nutzen Sie dieses Gratisangebot des Stelzhamerbundes!
Zum Gelingen der “Hofschreiber”-Auftaktveranstaltung nach der Sommerpause hat auch die Lachstatt-Musi mit ihren schönen Melodien beigetragen. (WO)
Aungenehm
von Erwin Schöfl
Du liegst grad schlafat in mein Oarm,
a wache Deckn hoit uns woarm
und d Sunn hat längst scho d Nacht vatriebm,
ka Schattn is mehr übabliebm.
Sche laungsaum fliagt da Schlaf davo,
i her dein Atm, gspia dih scho.
Mei schensta Tram liegt klor voa mia,
gleih tauch i wieda zruck zu dia.
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7. September 2011 Lustig & heiter
Die Lesung mit dem Motto „lustig & heiter“ brachte wieder beste Stimmung ins Kundenzentrum von E-Werk Wels und Wels Strom, freut sich der Welser Stelzhamerbund-Bezirksreferent Hans Kaiser. Das literarische Programm boten Nora Solarz aus Marchtrenk, Hannes Decker aus Linz und Rudolf G. Dietl aus Wels. Gekonnt führte die Welser Jungmoderatorin Stefanie Deutsch die mehr als 90 begeisterten Besucherinnen und Besucher durch den Abend, den die stimmgewaltigen Herren des Hausruckquartetts Ottnang auch musikalisch abwechslungsreich gestalteten.
Beim anschließenden traditionellen P & S (Plaudern & Sudern) bei Speis und Trank gab es noch manche außerprogrammliche „Zugabe“ zum Wohlgefallen des Publikums.
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31. August 2011 Entlarvende Ironie als “schpüagü” des Lebens
Gedichte voll entlarvender Ironie schenkt uns der Linzer Mundartautor Hannes Decker mit seinem dritten Buch “im schpüagü”. Zum attraktiven, ungewöhnlichen Schauplatz der Buchpräsentation wurde der beleuchtete Innenhof des Linzer Unfallkrankenhauses – eine Idee von Dr. Bernhard Albert (Direktor-Stv. der AUVA und Präsident des Lions-Clubs Linz Delta). So kamen auch UKH-Patienten auf ihren Zimmerbalkonen in den einmaligen Genuss von Literatur und Musik. Denn Gitarrekünstler Ivo Truhlar bereicherte die von Stelzhamerbundobmann Klaus Huber moderierte Veranstaltung. Schließlich lasen mit Hildegard Mair und Engelbert Lasinger weitere hervorragende Dichter des Stelzhamerbundes aus ihren Werken. Eine überaus gelungene Art, Volkskultur in ungewohntem Rahmen zu präsentieren!
Hannes Deckers neues Buch, herrlich illustriert von Künstlerbundpräsident Hans Peter Stecher, kostet € 15, es ist beim Autor und beim Stelzhamerbund erhältlich.
5. Juli 2011 Literatur im Kurhaus
Nachdenkliches, Lustiges und Überraschendes boten die Stelzhamerbundautoren Christine Kaltenböck aus Sierning und Walter Osterkorn aus Linz bei ihrer Lesung im vollbesetzten Saal des Kneipp-Kurhauses Bad Kreuzen. Für dazu passende musikalische Umrahmung sorgten zwei Schülerinnnen der Landesmusikschule Bad Kreuzen, Eveline (Saxophon, Piano) und Bernadette Pilshofer (Saxophon, Klarinette, Piano), geleitet von Gabriele Kienberger.
Bei weiteren Lesungen von Stelzhamerbundautoren im Kneippkurhaus Bad Kreuzen überzeugten Elisabeth Guttenbrunner und Herbert Köppl (2. August), Christina Muthspiel und Leopold Schöllhuber (6. September) ihr Publikum.
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2. Juli 2011 GRANIDD fausdd – eine Bereicherung der Mundartliteratur
Joschi Anzinger stellte seinen GRANIDD fausdd im Pfarrheim Pöstlingberg und beim Kirchenwirt z’ Gramastetten vor. Das neue Werk hinterließ bei den Premierengästen einen tiefen Eindruck. Der alte literarische Stoff hat in Anzingers urwüchsiger Mühlviertler Sprache das Zeug zum Mundartklassiker.
Zur Einführung sprachen Stelzhamerbundobmann Klaus Huber und am Pöstlingberg auch Univ.Prof. Roland Girtler, der extra dafür aus Wien angereist war.
D’ Mühlviertler Okarinamusi, Joschi Anzingers bewährtes Begleitduo, trug einfühlsam zum Gelingen der beiden Präsentationsabende bei. (Fotos: KH)
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1. Juli 2011 Tiroler Mundarten
Die grundlegenden Unterschiede zweier Tiroler Mundarten wurden dem Hofschreiber-Publikum im Ursulinenhof eindrucksvoll vorgeführt. Gertraud Patterer aus Dölsach (links im Bild), Autorin von 16 Büchern und auch bekannte Volksmusikantin, brachte hauptsächlich tiefsinnige Texte in ihrer weichen, für ungeübte Ohren fast kärntnerisch angehauchten Sprache.
Für bemerkenswerte Gegensätze sorgte Lilo Galley aus Innsbruck mit sehr persönlichen Gedichten in kerniger Nordtiroler Mundart. Der aus Mauthausen stammenden, gebürtigen Mühlviertlerin gelingt der schwierige sprachliche Spagat zwischen Oberösterreich, Tirol und Wien, wo sie jahrelang lebte, mit verblüffender Meisterschaft.
Für Begeisterung sorgte auch der 14-jährige Harmonika-Staatsmeister Martin Jungmaier aus Eferding. Seine mitreißende Art zu musizieren berechtigt bereits jetzt zu großen Hoffnungen für die Zukunft. Neben Harmonika spielt er Klavier und wird sich bald auch dem E-Bass widmen. Und was plant Martin für die Zukunft? “Quetschn-Studium am Salzburger Mozarteum.” (KH)
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29. Juni 2011 Der Innviertler Odysseus
Zum 95. Geburtstag des großen Germanisten, Humanisten und Mundartdichters Gottfried Glechner (3.7.1916 – 10.10.2004): Der Stelzhamerbund gedenkt mit Freude seines viel bewunderten Mitgliedes. Obmann Klaus Huber widmete dem Schöpfer des “bairischen Odysseus” eine zweistündige Veranstaltung in der Linzer Pfarre St. Franziskus “in Dankbarkeit dafür, dass ich Gottfried im letzten Jahrzehnt seines Lebens noch kennenlernen und als Freund gewinnen durfte”. Anekdoten aus dem Leben Gottfried Glechners sowie einige seiner besten Geschichten und Gedichte zeichneten ein anschauliches Porträt dieses bedeutenden Mannes, der zu scharfer Kritik fähig und mit einem köstlichen Hang zur Selbstironie ausgestattet war. Musikalisch umrahmt wurde diese Veranstaltung von P. Werner Hebeisen (Harfe, Schwegel, Geige, ungarische Zither).
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7. Mai 2011 Muttertagslesung im Welser Kornspeicher
Mehr als 90 Literaturbegeisterte folgten der Einladung des Stelzhamerbund Wels am Vortag des Ehrentags der Mütter in den Welser Kornspeicher. Hier erwarteten die Besucherinnen und Besucher Lesungen von Nora Solarz aus Marchtrenk, Elisabeth Hradil aus Lambach, Veronika Petermann aus Krummnußbaum (NÖ) und Renate Engelmayr aus Gunskirchen, die zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln anregten. Musikalisch umrahmt wurde diese Traditionsveranstaltung von der Weinberger Saitenmusi, einer Damen-Instrumentalgruppe aus Neukirchen bei Lambach.
12. April 2011 SO KLINGT UNSERE VERGANGENHEIT
Das StifterHaus präsentierte Band 15 seiner Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich: Wortklang (11) ”Die mythische Erzählwelt des Wassertales”
von Anton-Joseph Ilk
In den rumänischen Waldkarpaten gelegen, bildet das Wassertal mit seinem Hauptort Oberwischau / Vişeu de Sus eine heute noch bestehende altoberösterreichische Sprachinsel, die im 18. Jahrhundert unter Kaiserin Maria Theresia mit Waldarbeitern aus dem Salzkammergut besiedelt wurde. Die Kolonisten haben neben Sprache, Fachkenntnissen und Lebensgewohnheiten auch ein reiches Erzählgut aus ihrer alten Heimat mitgebracht und weitertradiert. Sagengestalten wie das “Wilde Gjaid” oder die “Salige”, die wir auch aus dem Herkunftsgebiet der Aussiedler kennen, wurden in die vorgefundene Schar slawischer, rumänischer und ungarischer Artgenossen des Wassertales integriert und mit neuen Eigenschaften und Funktionen ausgestattet. Diesem multiethnischen Erscheinungsbild widmet sich der Autor in seinem Buch und spannt dabei einen Bogen von den Erzählüberlieferungen des Salzkammergutes zur Sagenwelt des Wassertales, die er vergleichend in den Kontext des gesamten Alpen- und Karpatenraumes stellt.
Der Autor: Anton-Joseph Ilk, geboren 1951 in Oberwischau / Viseu de Sus (Rumänien), Studium der Theologie in Karlsburg / Alba Iulia, 1977 Priesterweihe, anschließend seelsorgliches Wirken in Siebenbürgen. 1998 Rückkehr in das Herkunftsland seiner Vorfahren, seither Pfarrer in Alkoven bei Linz. 2009 Promotion an der Universität Wien im Fach Europäische Ethnologie / Volkskunde. Ergebnisse seiner 40-jährigen Forschungstätigkeit publizierte Ilk in mehreren Büchern, volkskundlichen Abhandlungen und Aufsätzen in Rumänien, Österreich, Deutschland und Ungarn.
Über das Buch:
Rolle und Funktion phantastischer Wesen im Leben der altösterreichischen Holzknechte, dargestellt in ihren mündlich überlieferten Erzählungen aus den Waldkarpaten.
Der Band dokumentiert die historische Existenz der Oberwischauer Zipser, den Kampf um die Wahrung ihrer Identität, ihr gemeinsames Kulturgut sowie ihre beachtenswerten Lesitungen.
Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich, Band 15
zugleich: Veröffentlichungen zu den Zipsern im Wassertal, Band 2
Hg. von Anton-Joseph Ilk
ISBN: 978-3-900424-86-2
Preis: € 19,80
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OÖ. Mundart in Moskauer Zeitschrift
Erfolg für den Stelzhamerbund:
In der russischen Dichterzeitschrift ”Planetencho” (Эхо планеты) wurde Walter Osterkorns Version eines Gedichts veröffentlicht, das der mehrsprachige russische Autor Viktor Klykov ursprünglich französisch (“Femme – Mirage”, 1998) und dann russisch (женщина - мираж, 1999) geschrieben und auch selbst ins Deutsche übersetzt hatte (“Frau – Mirage der Wüste”, 2003).
Klaus Hubers neue Übersetzung (“Spiegelbild Frau”, 2010) übertrug Walter Osterkorn in oberösterreichische Mundart. Ein interessantes Sprachexperiment von lautmalerischer Qualität. > http://www.stelzhamerbund.at/literatur/texte/
Autor Viktor Klykov, der Deutsch schon beherrschte, bevor er aus beruflichen Gründen 1998 nach Wien kam, schreibt in “Planetenecho”, Ausgabe 1(25) 2010, erschienen in Moskau:
“Bis zu meiner Ankunft in Österreich hatte ich nur wenig über österreichische Dialekte gewusst. Ich war deshalb überrascht, dass sich viele Österreicher miteinander in mir unverständlichen Dialekten unterhielten. … Unerwartete Freude bereitete mir im Juli 2010 ein Artikel in der Zeitschrift des Stelzhamerbundes der Freunde oberösterreichischer Mundartdichtung mit einer Übersetzung meines Gedichtes in diese Mundart.”
10. April 2011, Passionssonntag: “Spott und Hohn – Gottessohn”
Die “Dorfpassion” schuf auch heuer wieder eine berührend dichte Atmosphäre in der Pfarrkirche von St. Marienkirchen am Hausruck. Unter der Gesamtleitung von Hans Samhaber vereinten sich Gesang, Musik und Sprache zur feierlich dargebotenen Leidensgeschichte nach Matthäus, die Josef Kettl und Wolfgang Samhaber in Innviertler Mundart übertragen hatten.
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1. April 2011 Die Bandbreite der Hofschreiber
Die große stilistische und thematische Bandbreite unserer “Hofschreiber” zeigte sich wieder einmal bei der April-Lesung des Stelzhamerbundes im Linzer Landeskulturzentrum Ursulinenhof. Friedrich Norbert Kapfer aus Kremsmünster und Gerti Felix aus Eberschwang sorgten für nachdenkliche Minuten und gleich darauf wieder für beste Laune. Zwei höchst unterschiedliche Autoren mit ebenso unterschiedlichen Ansprüchen - zur Freude des interessierten Publikums im vollen Gewölbesaal.
Gerti Felix hat die Gabe, das Aufblühen des Frühlings in Worte und (Klang)Farben zu fassen:
Botzngwischperat*
Botzerl am Bám
wischpern in Trám
vom Märzwind, der kám,
eahn d Kältn wegganáhm.
Glaubts má s,
ih gspür
drinnan in mir
a treiberte Blüah,
die aufbricht mein Gfrier!
Gischperat,
Gwischperat rundumadum
weckt die ganz Welt auf,
koan Vogel bleibt stumm!
Jeds Botzerl, jeds Ásterl,
ob grea, ob krumm
wischpert und gischpelt:
Der Winter is um!
*) Botzerl = kleine Knospen
Gischperat, Gwischperat: Flüstern und Raunen
Das Hofschreiber-Stammgästen bestens bekannte Gitarreduo Eva Tüchler / Simon Schmuckermair fügte die Mundarttexte mit einfühlsamen Klängen harmonisch zusammen. Mit einem besonderen Danke stellte sich Stelzhamerbundobmann Klaus Huber bei Uhof-Chefin Gabriele Daghofer ein: Für ihre langjährige Unterstützung des Stelzhamerbundes und damit der Mundart überreichte er ihr das Ehrenzeichen in Gold.
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18. März 2011 Reinhold Imböck – neuer Star beim “Poetry Slam”
Unser Dichterkollege Reinhold Imböck aus Weißkirchen bei Marchtrenk nahm Anfang November zum ersten Mal an einem „Poetry Slam“ (Dichterwettstreit) in Perg teil. Ohne wirklich zu wissen, was da auf ihn zukommt, stellte er sich dem Publikum und erreichte mit seinen kurzen, treffsicheren und stark verdichteten Texten auf Anhieb den zweiten Platz. Sieger wurde mit knappem Vorsprung der in der „Slammer-Szene“ bereits etablierte Didi Sommer.
Durch diesen Erfolg ermutigt, nahm Imböck auch an den Linzer Poetry Slams der letzten Monate teil. Sie finden jeweils am letzten Donnerstag im Cafe Solaris statt. Seine Platzierungen waren ein dritter, ein zweiter und im Februar sogar der erste Platz!
Der Lohn dafür war – außer Applaus und „Ehre“ – eine Einladung zum Dialekt-Poetry Slam am 18.3.2011 ins Wiener Literaturhaus. An diesem Wettstreit der Mundartdichter nahmen 12 zum Teil international tätige Poeten teil. Reinhold Imböck nahm ganz locker die Vorrunde und zog mit der höchsten Punkteanzahl ins Finale ein. Nach der Finalrunde lag Reinhold wieder in Führung, diesmal allerdings punktegleich mit Michael Murnau. Der Sieger musste daher durch ein Stechen ermittelt werden, bei dem dann Reinhold von den 200 interessierten Zuhörern etwas weniger Applaus erhielt und dadurch mit dem hervorragenden zweiten Platz zufrieden sein musste.
Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg, aber auch zum Mut, unbekanntes Terrain zu betreten.
Eine Erklärung für ”Poetry Slam” bietet Wikipedia.
Unser Tipp: Zu einem Poetry Slam hingehen, hinhören und mitmachen! Der Erfolg von Reinhold Imböck sollte Mut machen! Gute Texte sind auch in dieser „Szene“, in der sehr viel Jugend – auch mit Dialekt – mit Feuereifer bei der Sache ist, gefragt und gern gehört!
Mehr: www.poetryslam.at oder www.postskriptum.at
Der nächste Termin: 31. März 2011, Cafe Solaris, OK-Platz 1, 4020 Linz.
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15. März 2011 Trachtig gestylt und köstlich formuliert
Der bewusst “modern” gewählte Titel “Trachtig gestylt” hat sich bewährt: Zur Gemeinschaftsveranstaltung des Vereins der Linzer Goldhaubenfrauen und des Stelzhamerbundes drängten mehr Interessenten, als der Saal im LKZ Ursulinenhof fassen konnte. Trachten Thalbauer präsentierte die Frühlingstrends der Trachtenmode: Besinnung auf das klassische Dirndl, Trendfarben Blau und weiterhin Grün, häufige Hirsch-Muster.
Als ambitionierte Amateurmodels verblüfften neben attraktiven Linzer Goldhaubenfrauen auch Mundartdichter Hannes Decker und Maler Hubert Muthspiel. Stelzhamerbundobmann Klaus Huber moderierte erstmals eine Modenschau und unterhielt das Publikum mit köstlichen Mundartgeschichten von Franz Hönig und Karl Pumberger-Kasper.
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Stelzhamerbund-Generalversammlung 12. März 2011
„In der Sprache des Herzens schwingt die Melodie unserer Landschaft“
Die Stelzhamerbund-Generalversammlung brachte wieder beste Stimmung in den Linzer Ursulinenhof. Dafür sorgten zunächst die Jüngsten in der fast ein Jahrhundert umspannenden Altersstruktur: Mit Schnadahüpfln vermittelte ein Klassenchor unserer Partnerhauptschule St. Martin im Mühlkreis ausgelassene Heiterkeit. Zu den einsetzenden Frühlingsgefühlen passend, trug Obmann-Stv. Karl Pumberger-Kasper heuer Franz Stelzhamers „blüahadn Kerschbam“ vor.
Obmann Klaus Huber würdigte beim Totengedenken, stellvertretend für alle Verstorbenen, den im Alter von 72 Jahren überraschend abberufenen Hugo Moserbauer, Rieder Verleger zahlreicher Stelzhamerbund-Publikationen wie auch unserer Zeitschrift wortgarten, und Prof. Dr. Herbert Kneifel, Ennser Arzt und Sprachpfleger, der das Gnadenalter von 102 Jahren erleben durfte.
Der Jahresrückblick 2010, Nachweis für Können und Einsatz aller Beteiligten, ließ zahlreiche Höhepunkte Revue passieren: Das internationales Dichtertreffen sowie die Dialektbergbahn „auffi und owi“ als beste Werbeträger des Stelzhamerbundes, Schreibwerkstätten, zahllose Lesungen, neue Bücher, Neugestaltung der Vereinszeitschrift und der Homepage, Aktion Partnerschulen zur Förderung der Mundart bei der Jugend, konsequenter Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Volkskulturverbänden u.v.m. Diesem bunten Spektrum zollte auch Herbert Scheiböck, Präsident des OÖ. Forums Volkskultur, seine Anerkennung: „Der Stelzhamerbund zählt zu jenen oö. Kulturträgern, die im ganzen Land und weit über die Grenzen hinaus wirken.“
Damit der Stelzhamerbund seine vielfältigen Aktivitäten zur Pflege und Förderung der Mundart und der Mundartdichtung trotz allgemeiner Budgetkürzungen künftig nicht einschränken muss, beantragte der Vorstand eine Anhebung des Mitgliedsbeitrages um 3 Euro pro Jahr. Dieser Antrag wurde von der Generalversammlung angenommen, der neue Jahresbeitrag in der Höhe von 14 Euro einstimmig beschlossen.
Emotionaler Höhepunkt war die Ehrung verdienter Persönlichkeiten. Für ihr Lebenswerk wurden der 90-jährige Karl Kitzmüller und der im Mai seinen Hunderter feiernde Hermann Edtbauer gewürdigt und mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Über beide Jubilare lesen Sie noch mehr in der April-Ausgabe unserer Zeitschrift wortgarten.
EHRENZEICHEN IN BRONZE erhielten Aloisia Klenk aus Enns als treuester „Hofschreiber“-Lesungsgast, Autorin Christine Kaltenböck aus Sierning sowie die Bezirksreferenten Josefine Schmid (Grieskirchen) und Ludwig Schwanninger (Braunau).
Über EHRENZEICHEN IN SILBER freuten sich Gertrud Lahnsteiner, Leiterin der Schreibwerkstatt Ebensee, und die Eferdinger Bezirksreferentin Hildegard Mair.
EHRENZEICHEN IN GOLD erhielten Marlene Harmtodt-Rudolf aus Bad Tatzmannsdorf (Burgenland) und Heinz L. Dietmayer aus Haus im Ennstal (Steiermark) für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste der Mundart in Österreich, Autorin und Vorstandsmitglied Elfriede Guttenbrunner (St. Oswald bei Freistadt) sowie Präs. Herbert Scheiböck als Förderer des Zusammenwirkens aller Sparten der oö. Volkskultur.
Schließlich ernannte der Stelzhamerbund zwei Damen, die bereits seit Jahren Trägerinnen des Goldenen Ehrenzeichens sind, zu EHRENMITGLIEDERN: Olga Hartmetz-Sager aus Deggendorf (Bayern), Juristin, Trachten- und Mundartexpertin, Leiterin des Bairischen Mundarttages, Organisatorin von Grenzlandtreffen (u.v.m.) und Anneliese Ratzenböck, langjährige Landesobfrau der oö. Goldhaubenfrauen, Förderin von Tracht, Brauchtum und Sprache, Autorin von 16 Büchern, Mitglied der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. Sie sagt:
„Ich bin überzeugt, dass wir die Mundart als unser höchst persönliches Kulturgut pflegen und schätzen müssen, denn sie ist die Sprache unseres Herzens und in ihr schwingt die Melodie unserer Landschaft.“
Wie man eine Laudatio sehr kurzweilig, interessant und doch launig halten kann, zeigten Walter Osterkorn, Hildegard Mair, Klaus Huber, Hannes Decker, Engelbert Lasinger und Karlheinz Sandner. Nicht nur deshalb wird diese Generalversammlung in Erinnerung bleiben.Mehrmals unterbrachen die von ihrem Musiklehrer Robert Höfler perfekt vorbereiteten Schüler/innen aus St. Martin die vorgeschriebene Tagesordnung. Zwischen Kassabericht, einstimmiger „Entlastung des Vorstandes“ – der Versprecher „Entlassung“ blieb zum Glück ohne Folgen… – und Vorstellung des neuen Jahresprogramms beeindruckten sie mit Volksliedern in spanischer und hebräischer Sprache („Hava nagila“), mit einem US-Hit in Mühlviertler Mundart („I can see clearly now“ = I siahg hiaz klar) und schließlich unserem Hoamatgsang. (KH)
4. März 2011 Vom Bauernhof in den Uhof
Die “Hofschreiber” des Monats März rissen Freitag Nachmittag alle Zuhörer zu Lachstürmen hin: Marianne Rauchenzauner aus Pöndorf und Herbert Köppl aus Freistadt kamen direkt vom Bauernhof in den Ursulinenhof, um dem Linzer Publikum aus ihren köstlichen Werken vorzutragen. Beide Stelzhamerbundautoren begeisterten im voll besetzten Gewölbesaal mit ihrem Sprachwitz, mit amüsanten Anekdoten in gereimten Gedichten.
Ihre gediegene Vortragskunst ließ Alt und Jung vor Lachen weinen. Marianne Rauchenzauner, Bäuerin und sogar schon mehrfache Urgroßmutter, las aus ihrem Buch mit dem vielsagenden Titel “Viechereien”, Herbert Köppl hatte Gedichte aus allen Schaffensperioden mitgebracht.
Als ungewöhnliche musikalische Umrahmung beeindruckte der Jaga-Viergsang aus Klam / Baumgartenberg mit herrlichen Männerstimmen. Georg Hochgatterer sen. und jun. brachten zudem die letzten Zeilen ihrer vor wenigen Tagen verstorbenen (Groß)Mutter Aloisia mit:
S ollaletzt Verserl kriagt a nu an Platz,
is eh ganz a kloans, grad a oanziga Satz.
Is ja ois amoi gar,
bleibt nix so wias war,
reimt si gar nix mehr zsam,
i hör auf, in Gotts Nam.
Was für ein Abschied!
Der Stelzhamerbund gedenkt Aloisia Hochgatterers mit Ehrfurcht und Dankbarkeit.
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8. Februar 2011 Dichterlesung im Kurhaus Bad Kreuzen
Von heiter bis realistisch – mit ihrer Textauswahl begeisterten die Stelzhamerbundautoren Irmtraud Greifeneder-Itzinger und Markus Bast aus Asten die Zuhörer im voll besetzten Saal des Kurhauses Bad Kreuzen. Musikalisch untermalt wurde die gelungene Lesung vom Duo „VOIX Liad“, Simon Peilberger und Johann Enengl.
Diese Veranstaltungsreihe beruht auf Zusammenarbeit des Stelzhamerbundes mit dem Tourismusverband und dem Kneippkurhaus Bad Kreuzen zusammen. Nächster Termin: 5. Juli, 20 Uhr. (Foto: Karl Haider)
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28. Dezember 2010 Mundartdichter in DVD-Serie “Kopfstücke”
Große Anerkennung für Mundartdichter und Stelzhamerbund-Vorstandsmitglied Joschi Anzinger: Ihm ist die jüngste Folge der DVD-Serie „Kopfstücke“ des oberösterreichischen Filmproduzenten Andrij Puluj gewidmet. In dieser Reihe porträtiert Puluj herausragende Vertreter der verschiedenen Kunstrichtungen, insgesamt bereits 38 “Kapazunder” von Fussenegger, Fröhlich, Kropfreiter, Gsöllpointner, Attersee, Schanovsky, Zauner, Haderer, Sulzer … bis Anzinger.
Dauer: 31 Minuten.
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20. Dezember 2010 Mundarttheater in Partnerschule
“Der Weihnachtsmann auf Abwegen” heißt das Theaterstück in oö. Mundart von Monika Kitzmüller, Lehrerin an der HS24 Linz-Auhof, einer Partnerschule des Stelzhamerbundes. Die SchülerInnen mehrerer verschiedener Muttersprachen führten es für Angehörige, Freunde und Lehrer in der Aula ihrer Schule auf.
Der Weihnachtsmann und seine Rentiere vertrauen auf der Suche nach zu beschenkenden Familien neuerdings auf ein Navigationsgerät. Doch “dank” Navi landen einige Packerl an falschen Adressen. Dieses Missgeschick löst zwar Verwirrung aus, schließlich aber auch positive Erkenntnisse: Wer sich einen Laptop und ähnliche moderne Geräte gewünscht hatte, entdeckt die beglückenden Vorzüge von Spielen, die die ganze Familie wieder zusammenführen.
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17. Dezember 2010 “A stade Stund”
So überfüllt war Fred’s Café in der Linzer Schillerpassage noch nie! Dafür sorgten Christina Muthspiel und Engelbert Lasinger mit ihrer Adventlesung. Sie zauberten Weihnachtsstimmung in die eigenwillige Atmosphäre zwischen kahl-nüchterner Passage und Wohnzimmer-ähnlichem Café. Untermalt von einem 14-jährigen Hackbrettspieler mit Gitarre spielendem Opa, wurde diese Lesung tatsächlich zur “staden Stund”. .Fotos: Hubert Muthspiel
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30. November 2010 “Es weinachtlt sehr”
Engelbert Lasinger präsentierte in der OÖ. Landesbibliothek sein neues Buch ”Es weinachtlt sehr – Weihnachtsstimmung zwischen hoffa und bsoffa”, teils ironische, teils ernste Auseinandersetzung mit den Auswüchsen des Advents-trubels unserer Zeit. Viele Gedichte in diesem Buch zeugen von der bemerkenswerten Entwicklung des 50-jährigen Autors. Er bietetherzerfrischende Gedankensprünge, literarisch umgesetzte Ideen, reißt sein Publikum oft zu Lachstürmen hin, die gleich darauf tiefer Betroffenheit weichen.
Landesbibliothek-Chef Christian Enichlmayr freute sich über den enormen Andrang zu dieser Buchpräsentation: “So viele Besucher hatten wir noch nie bei einer Lesung”.Stelzhamerbundobmann Klaus Huber würdigte in seiner Laudatio die poetische Qualität vieler Lasinger-Texte.
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Aus der Welser Schule geplaudert…
Zum Abschluss des Ausbildungsplanes leitete Stelzhamerbund-Ehrenobmann Karlheinz Sandner einen Informationsabend zum Thema Mundartschreibung. Mit seiner Erfahrung als langjähriger Pädagoge begeisterte er die Teilnehmer. Die zweieinhalbstündige Vortragszeit verflog wie im Nu, und manche persönliche Verständnisfrage wurde noch beim anschließenden Kamingespräch erörtert. Schließlich „forderten“ die Wissensdurstigen spontan einen weiterführenden Informationsabend im kommenden Frühjahr. (Hans Kaiser)
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Braunauer Herbststammtisch in Jeging
Die Besucher bestaunten die kleinen Räume des Heimatmuseums Jeging: Eine solche Fülle an Gerätschaften des bäuerlichen Lebens hatte kaum einer jemals gesehen und schon gar nicht in diesem einfachen Häuschen erwartet. Bei diesem „kulturellen Vorprogramm“ begrüßten die eifrigen Sammler des Jeginger Heimatvereins die Mitglieder des Stelzhamerbundes in ihrem Heimathaus und zeigten ihnen ihre bewundernswerte Sammlung. Beim nahegelegenen Wirt hörten dann alle, was die eifrigen Autoren seit dem letzten Stammtisch zu Papier gebracht hatten. Mit der Hoffnung, dass zum nächsten Stammtisch wieder mehr Schreibende kommen werden, ging man nach gemütlichen Stunden auseinander. (Ludwig Schwanninger)
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Hermann Steinhausers 7. Streich
Der „Welser Märchenonkel“ Hermann Steinhauser hat seine 7. Publikation mit dem Titel „Das Märchen-ABC“ herausgebracht. Das fast 200-seitige Werk enthält 50 von ihm erfundene Märchen, eine Erzählung aus dem norddeutschen Raum und eine selbst erlebte Geschichte. Foto: Resiak
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14 Autoren – 261 Interessierte
14 MundartautorInnen bewiesen beim Welser Kunstweihnachtsmarkt von 10. bis 12. Dezember 2010 wieder ihre Schaffenskraft. An den drei Nachmittagen genossen 261 interessierte Besucher jeweils zur vollen Stunde 15-minütige Kurzlesungen von Hannes Decker (Linz), Magdalena Ecker (Weißkirchen), Renate Engelmayr (Gunskirchen), Elisabeth Hradil (Lambach), Klara Neustifter (Dietach), Veronika Petermann, Karl Petermann (beide Krummnußbaum/NÖ), Paul R. Uhl (Passau), Rudolf G. Dietl, Franz Hagenberger, Grete Himmelfreundpointner, Elisabeth Holl, Angela Hopf und Johann Kaiser (alle aus Wels).
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15. November 2010 Tracht & Mundart
Die Premierenveranstaltung “Tracht & Mundart” wurde zum großen Erfolg: Die Stelzhamerbund-AutorInnen Carmen Wurm (Bild) aus Nebelberg, Karl Pumberger-Kasper aus Gurten und Hannes Decker aus Linz beeindruckten mit ihren Gedichten und Geschichten in Mühlviertler, Innviertler und städtischer Mundart.
Für Gastgeber OÖ. Heimatwerk und die Linzer Goldhaubenfrauen präsentierten Geschäftsführerin Ursula Habschied bzw. Obfrau Christine Huber und Stellvertreterin Sandra Lanzerstorfer erneuerte Trachten.
Veronika Daxecker aus St. Peter am Hart bewies ihre Meisterschaft als Zithersolistin.
Stelzhamerbund-Obmann Klaus Huber moderierte diesen Abend, der ihm ein besonderes Anliegen war als ”Auftakt zu verstärkter Zusammenarbeit des Stelzhamerbundes mit weiteren Verbänden im OÖ. Forum Volkskultur”. Die Heimatwerk-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Hikes und Mag. Mario Stifter staunten über den Publikumsandrang: “So viele Menschen waren noch nie im Heimatwerk!” Tracht & Mundart – Fortsetzung folgt!
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3. November 2010 “Chaos und Erkenntnis” in CUVÉE
Auch die Naturwissenschaft hat im Stelzhamerbund einen hervorragenden Vertreter: Hans Schöffl, Mathematiker und Musiker, Kassier des Stelzhamerbundes, führte uns vor Augen, wie kosmische Zyklen den Menschen beeinflussen, weshalb wir in einer Zeit des Chaos leben – und dass gerade darin die Chance steckt, zu höheren Erkenntnissen zu gelangen. Hans Schöffl im spannenden Gespräch mit Klaus Huber bei “CUVÉE” im ausverkauften Uhof-Saal.
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P.E.N.-Club-Abend für Franz Stelzhamer im StifterHaus
Nicht nur der Stelzhamerbund würdigt Franz Stelzhamer, auch der Oberösterreichische P.E.N.-Club nimmt sich seiner an. Präsident Friedrich Ch. Zauner widmete dem Dichter am 21. Oktober 2010 einen Abend im StifterHaus Linz.
Der Linzer Buchautor Marius Huszar setzte sich schon als ORF-Mitarbeiter in vielen Sendungen vor allem für die hochdeutschen Arbeiten Stelzhamers ein. Unter dem Titel „Kleinigkeiten“ brachte er sogar einen eigenen Band mit Erzählungen des Dichters heraus. Nun trug Huszar seinen Essay „Franz Stelzhamer, eine Entdeckung“ vor.
Martin Moser, einer der größten Stelzhamerinterpreten im Land, las aus „Dá Soldadnvödá“. Stelzhamer, Mundart und Moser -ein perfektes Paket!
Schließlich eine Premiere: Der ob seiner charakteristischen Mundart bekannte Martin Moser präsentierte erstmals vor Publikum einen hochdeutschen Stelzhamer-Text, einen Auszug aus der „Mondscheingeschichte“. Ein gelungener Abend für einen großen Dichter! (Bericht: Engelbert Lasinger)
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Interessante Wortspiele bei Dichterlesung in Ardagger
Mit Worten „gespielt“ wurde einmal mehr bei der Dichter-lesung „Üba d’Doana umi-schau’n“ am 21. Oktober 2010in Ardagger. Passend zum Thema fand die Veranstaltung im Gasthaus zur Donaubrücke mit Blick auf die Donau und das nächtliche Grein statt.
Die vier Dichter Hannes Decker,
Christine Kaltenböck vom OÖ Stelzhamerbund sowie Toni Parzer und Fritzi Zankl von der NÖ Textwerkstatt regten die Gäste mit ihren zum Teil zeitkritischen Wortspielen zum Nachdenken an, es gab jedoch auch eine Menge über die Donau und ihre AnrainerInnen auf beiden Seiten zu hören. So erfuhren die BesucherInnen zum Beispiel, was die Leute „herent“ und „drent“ alles unterscheidet (vom halben Namen bis hin zum Landespatron), andererseits aber auch verbindet. Die Text-Palette reichte dabei von Gedichten über den Tagebuchauszug eines Bäckergesellen bis hin zur Sage vom Steinkreuz auf der Insel Wörth.
Erfreut über die vielfältigen dargebotenen Texte und Wortspiele zeigten sich nicht nur die Gäste, sondern auch der Organisator der Dichterlesung, Willi Leimer von der NÖ Textwerkstatt: „Gerade die Unterschiedlichkeit der Texte aus Ober- und Niederösterreich trägt zu einer gewissen Spannung bei. Ganz nach unserem Motto schauen auch wir Dichter gemeinsam mit den Zuhörern auf die andere Seite der Donau ‘umi’ und entdecken bei den Lesungen mit unseren oberösterreichischen Freunden auch selbst immer wieder Neues.“
Musikalisch umrahmt wurden die Dichterbeiträge von den Kollmitzbergern Sepp und Hannerl Eder auf der Steirischen, die nicht nur allseits bekannte Lieder zum Mitsingen boten, sondern in einem ihrer Stücke den Kollmitzberger Kirtag mit all seinen Besonderheiten unter die Lupe nahmen. Zu den beiden gesellte sich auch Ferry Aschenbrenner, der mit seiner Gitarre ganz persönliche Lieder über den Strudengau und den Hößgang zum Besten gab. (Bericht: Barbara Dietl, Pressereferentin der Ausstellung “Donau.Fluch & Segen”)
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Literarische Turm-Wanderung
Kultur und Natur sind Schwestern und zwei tragende Säulen unserer menschlichen Existenz. So ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Hundertschaft begeisterter Natur- und Kulturliebhaber bei Kaiserwetter auf dem Linzer Pöstlingberg einfand. Denn die Aktion Pöstlingberg veranstaltete am 10. Oktober 2010 gemeinsam mit Autoren der Stelzhamerbund-Gruppe „neue mundart“ eine Wanderung zu den Maximilianischen Befestigungsanlagen. Sie wurde ein voller Erfolg, die Rufe nach baldiger Wiederholung wollten nicht enden.
An ausgesuchten Rastplätzen kam es zu spontanen Gedichtverkostungen mit den DichterInnen Hildegard Mair und Eveline Mateju, mit Hannes Decker, Engelbert Lasinger und Joschi Anzinger. Dazwischen erzählte Gerhard Schwendtner in launigen Episoden die historischen Hintergründe über das Fort Pöstlingberg und das Kastell Lentia.
Im Turm 15 mit Namen „Luitgarde“, in der Nähe des Puchenauer Kreuzwegs mitten in der Puchenauer Leite, konnten die Wanderer dem Treiben des „Turmsurm“ lauschen, welcher just an diesem Tag kräftig spukte, so dass sein archaischer Ruf durch das alte Gemäuer schallte. Bei der Eder-Bäuerin zu Oberpuchenau gab es dafür als Stärkung frische Krapfen und Most.
Nach dem Anstieg zum Fort Pöstlingberg, wo uns in der Warte das Bläserquartett des örtlichen Musikvereins empfing, ging es vorbei an den Kurtinen weiter zu Grottenbahn, Rehgraben und Kasematten, bis zum Dichterstein neben der Bergbahnstation. Rechtschaffen müde, aber glücklich und zufrieden erreichten wir anschließend die Basilika Pöstlingberg und von dort direkt zum Kirchenwirt.
So ging ein traumhafter Tag zu Ende, der nicht viel mehr kostete als ein paar Stunden Zeit, in denen sich Geist und Seele mit Bildern und Erinnerungen vollsaugen durften, von denen schon Freiherr von Eichendorff wußte: „Schläft ein Lied in allen Dingen/ die da träumen fort und fort. Und die Welt hebt an zu singen/ triffst du nur das Zauberwort.” (Bericht: Joschi Anzinger)
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Ba uns in da Schdubm
Herzhafte Gedichte und anregende Musik waren der Nährboden für einen entspannten literarischen Nachmittag am 3. Oktober 2010 im Pfarrsaal Natternbach. Das Katholische Bildungswerk hatte dazu eingeladen, die Besucher kamen in Scharen.
Die Gedichte von Joschi Anzingers „Pöstlingberger Trilogie“ sind das Bildmaterial einer genauen Beobachtung von Außenwelt und Innenwelt. Der rote Faden seiner Begeisterung für unsere „Muaddaschbroch“ sprang von Anfang an auf das Publikum über und sein Hauptwerk „s mühlviaddla nibelungenliad“ fand große Anerkennung.
Die Lesung wurde von Joschis Freunden Pepi Wiesinger und Gottfried Kletzmayr, der Mühlviertler Okarinamusi, wunderbar bereichert. Ihr Repertoire reicht von echter Volksmusik über Jazz bis zur Klassik. So wurde die Veranstaltung zum gelungenen Mix zwischen Ernst und Ironie, zwischen Volksweise und Nabucco. Maria Scheuringer vom KBW Natternbach strahlte über den Zuspruch des Publikums.
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20 Jahre “So bunt wia da Herbst”
Ein besonderes Jubiläum feierte Renate Buttinger mit ihrer Lesung „So bunt wia da Herbst“ am 17. Oktober 2010 in Geinberg: Seit 20 Jahren veranstaltet sie ohne Unterbrechung diese Lesung. Auch diesmal fand sich ein treues, dankbares Publikum im Pfarrheim Geinberg ein, um den geschliffenen, oft scharfzüngigen Worten der Veranstalterin und den ruhigeren, leiseren Wortbildern ihrer „Mitleserin“ Maria Aigner zuzuhören. Der Kirchenchor und eine Bläsergruppe der Musikkapelle umrahmten die Veranstaltung mit gekonnten Darbietungen. Für so viel unentgeltliche Arbeit und für so viel Einsatz für unsere Mundart in geschriebener und gesprochener Form kann man unsere Autorin nur bewundern und beglückwünschen. .(Ludwig Schwanninger)
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Leopold-Wandl-Preis an Silvia Rhom
Mühlviertlerinnen belegten die ersten drei Ränge im Mundartdichter-Wettbewerb um den 16. Leopold-Wandl-Preis, der am 25. September 2010 im Stadttheater Grein vergeben wurde: Silvia Rhom (St. Johann am Wimberg) gewann vor Carmen Wurm (Nebelberg) und Elfriede Guttenbrunner (St. Oswald bei Freistadt).
Unter 183 Einreichungen wurden ihre Gedichte von dieser dreiköpfigen Jury am besten beurteilt: Dr. Franz Gumpenberger (Rohrbach), Mag. Karl Hackl (Bad Zell), Karlheinz Sandner (Kefermarkt). ……. .
Die 10 Erstgereihten und die Titel ihrer Gedichte:
1. | Silvia Rhom | St. Johann am Wimberg | „D’Lebensfreid“ |
2. | Carmen Wurm | Nebelberg | „ansicht“ |
3. | Elfriede Guttenbrunner | St. Oswald bei Freistadt | „Ned so vüi grübln!“ |
4. | Christine Kaltenböck | Sierning | Auszeit |
5. | Leopold Schöllhuber | Wilhering | „Frau va heut“ |
6. | Herbert Köppl | Freistadt | „A Lebm ohne Liab“ |
7. | Anton Halser | Deggendorf (Bayern) | „a Wunder“ |
8. | Gertrud Lahnsteiner | Ebensee | „Muass des sein?“ |
9. | Hermann Hinterhölzl | Rohrbach | „Kraft“ |
10. | Joschi Anzinger | Linz | „maddini“ |
Gewinnerin Silvia Rhom schreibt seit 15 Jahren Mundartgedichte, hat das Buch “Nestsplitter” veröffentlicht und nun zum zweiten Mal am Wettbewerb um den Leopold-Wandl-Preis teilgenommen. Sie ist bekennende Tierliebhaberin mit einer interessanten Vorliebe für Raben und Krähen: “Sie sind meine Beschützer”, sagt sie, “weil sie mich laut vorwarnen, wenn sich unangemeldete Besucher dem Haus nähern”. Eine Frau mit engem Bezug zum Leben in der Natur – Trägerin des Leopold-Wandl-Preises 2010.
Die zehn ausgezeichneten Gedichte: http://www.stelzhamerbund.at/literatur/gedichte/
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Leopold-Wandl-Preis in Grein vor dem Aus?
In seiner Dankesrede sprach der Greiner Bürgermeister Manfred Michlmayr offen aus, dass die künftige Austragung dieses traditionellen Mundartwettbewerbes wegen finanzieller Schwierigkeiten gefährdet ist: “Die bisherige Geldquelle ist versiegt!” Die Stadtgemeinde sehe sich nicht in der Lage, den Leopold-Wandl-Preis fortzuführen, falls es nicht gelingen sollte, neue Geldgeber zu finden.
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22. September 2010 Cuvée mit “nibelungenliad”
Die Entwicklung der 1600 Jahre alten Nibelungensage über das Nibelungenlied bis zu Joschi Anzingers Mundartepos “s mühlviaddla nibelungenliad” faszinierte die Besucher des 5. Abends der Veranstaltungsreihe “CUVÉE – Treffpunkt Uhof mit Klaus Huber”. Der Stelzhamerbundobmann bettete den literarischen Stoff in historische und literarische Zusammenhänge ein, Joschi Anzinger rezitierte fünf mitreißende Kapitel aus seinem Werk. Für perfekt dazupassende musikalische Umrahmung sorgte P. Werner Hebeisen SJ mit Schoßharfe, Ungarischer Zither, Schwegel, Dudelsack und Violine.
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Pramet in alten Ansichten
Als letzte Ausstellung des Jahres 2010 bot das Kulturhaus Stelzhamermuseum im Oktober “Pramet in alten Ansichten”: Kostbarkeiten aus privaten Fotosammlungen, alte Bilder von Pramet, seinen Ortschaften, Häusern und Höfen, vor allem aber auch seinen BewohnerInnen über die Zeiten hinweg, in verschiedensten Lebensbereichen.
Abgeschlossen wurde die Ausstellungssaison am 29. Oktober mit einem Konzert der Familie Burgstaller. (Freimut Rosenauer)
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Dialektbergbahn - ein Erfolgsprojekt
Dicht gedrängt saßen und standen Hunderte Fahrgäste bei den letzten Fahrten der Dialektbergbahn auf den Linzer Pöstlingberg. Damit ist diese Initiative des Stelzhamerbundes wieder zum großen Erfolg geworden. Bei den Abschlussfahrten unterhielten die beiden Mühlviertler Stelzhamerbund-Autoren Franz Gumpenberger (Foto KH) und Joschi Anzinger ihre Gäste mit interessanten und humorvollen Texten, Erzählungen und Gedichten. Herzlichen Dank der Linz AG!
„Auffi und owi“ am Sonntag, 12. September 2010
Bei herrlich spätsommerlichem Wetter verliefen die letzten Fahrten der äußerst beliebt gewordenen Reihe „Dialektbergbahnen auffi und owi“ in schon gewohnter Vergnügtheit. Zahlreiche Ausflügler freuten sich über die gelungene Aktion.
Franz Gumpenberger fuhr vom Hauptplatz „auffi“ und Joschi Anzinger gleichzeitig vom Pöstlingberg „owi“, drei Stunden lang hin und her. Zahlreiche Ausflügler und Linz-Gäste nützten die Gelegenheit für diese Fahrten mit interessanten Infos, erfreuten sich an den Haltestellendurchsagen im Dialekt. Franz Gumpenberger erzählte „auffi und owi“ viel Wissenswertes über Linz und den Pöstlingberg, die Bergbahn und den Tiergarten. Joschi Anzinger brachte bei seinen sechs Fahrten kurze ironische Vierzeiler, informierte über das Kastell Lentia und die Geschichte der Bergbahn, so dass ein Fahrgast neugierig meinte: „San se leicht a Fremdenführa, oda wos?“
Von den Linz Linien zur Verfügung gestellte Süßigkeiten verteilten Gabi Kogler und Greti Anzinger in ihrer Pöstlingberger Tracht an große und kleine Kinder, und die Fahrgäste sparten nicht mit spontanem Applaus. (JA)
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10. September 2010 Pramet: Autorin Gerti Felix, Flötistin Sabine Kohlndorfer, Autor und Gitarrist Wolfgang Samhaber gestalteten im Stelzhamermuseum einen tiefsinnigen Abend, der die Zuhörer in die ganze Welt entführte. Kustos Freimut Rosenauer freute sich über die Qualität des Gebotenen und den regen Publikumszuspruch.
9. September 2010 Aus Alois Grasmayrs “Faustbüchl” in österreichischer Mundart las Martin Moser im Schloss Feldegg, Gemeinde Pram. Die Einführung in den Faust-Stoff brachte Prof. Willi Sickinger, auch mit Auszügen aus dem spätmittelalterlichen Faust (1587).
Alois Grasmayr, geb. 1876 in Hohenzell, war Hotelier, Faust-Forscher und Schriftsteller. Sein “Faustbüchl” schrieb er für die Jugend zum leichteren Zugang zur Thematik des Werdens und Vergehens, des Lebens und des Sterbens.
3. September 2010 Einen literarischen Blumenstrauß überreichten drei AutorInnen der Gruppe “neue mundart” im ”Garten der Geheimnisse” in Stroheim, hoch über dem Eferdinger Becken: Hildegard Mair aus Prambachkirchen, Joschi Anzinger und Engelbert Lasinger aus Linz. Die stimmungsvolle Stube war “gsteckt voll”, die Lesung der drei “Granaten” des Stelzhamerbundes, wie sie von Walter Osterkorn angepriesen wurden, ein großer Erfolg. Dazu trug auch wieder das wunderbare Gitarreduo Eva Tüchler & Simon Schmuckermair bei.
3. September 2010 Als Hofschreiber des Monats September 2010 lasen Anita Sattlecker aus Braunau und Franz Josef Buchegger aus Vöcklabruck im Linzer Ursulinenhof.
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15. August 2010 Dialektbergbahn mit Hannes Decker und Engelbert Lasinger
Womöglich lag es daran, dass Maria Himmelfahrt und Sonntag auf den selben Tag fielen, auf jeden Fall nutzten diesen gemeinsamen Feiertag unzählige Fahrgäste, um den Pöstlingberg zu besuchen. In den voll besetzten Garnituren der Dialektbergbahn “auffi und owi” gaben dieses Mal die Linzer Hannes Decker und Engelbert Lasinger ihr Bestes. Sie „verteilten“ lustige Vierzeiler und ernteten dafür immer wieder Applaus, ihre „besseren Hälften“ Hannelore (Decker) und Resi (Lasinger) verteilten Süßigkeiten (von der Linz AG zur Verfügung gestellt) und ernteten dafür ein Lächeln.
Viele Fahrgäste wurden mit dieser Aktion überrascht, reagierten aber durchwegs positiv. Ein gewisser Kreis an Mundart-Stammkunden nützte die Möglichkeit, um “ihre” Dichter zu hören. Sogar aus Amstetten reisten extra zwei Dichterkollegen an. Eine nette Dame, die den Umstieg von einen zum anderen Autor versäumte, gab sich als “Höchststrafe” den ganzen Nachmittag “Lasinger-Texte”. Die These, dass in heutiger Zeit Maria zur Himmelfahrt ein Stück mit der Bergbahn zurücklegen würde, erzeugte Lachen und Kopfnicken.
Kommentar einer jungen Mutter zum Rest ihrer Familie: „Hey, mir haum die Dialekt-Bergbauh dawischt! Super!“
Ein Herr in den besten Jahren verneinte Deckers gereimte Aussage, dass man von der Plattform bei klarem Wetter bis zum Dachstein sehen kann, stieg oben bei der Endstation aus und kam nach einer halben Minute wieder zurück mit dem Kommentar: „Ah waun ma ned bis zan Dochschtoa siagt: es woa super!“
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14. Juli 2010 VERDIENTE EHRUNG
Zwei führende Mitglieder und Funktionäre des Stelzhamerbundes, Gerti Felix (Bezirksreferat Ried, Kassierin, Autorin) und Engelbert Lasinger (Vorstandsmitglied, Archivar, Leiter der Gruppe “neue mundart”, Autor), wurden zu Konsulenten der OÖ. Landesregierung für Volksbildung und Heimatpflege ernannt.
Beiden wurde diese offizielle Anerkennung für jahrelange ehrenamtliche Leistungen auf dem Gebiet der Volkskultur zuteil. Die Dekrete überreichte ihnen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im Rahmen eines würdevollen Festaktes im Linzer Landhaus. Im Namen aller Ausgezeichneten bedankte sich der frisch gebackene Konsulent Lasinger in launiger Mundartrede. Er versprach, alle würden sich auch künftig für die Anliegen der vielfältigen oberösterreichischen Volkskultur einsetzen. (KH / Fotos: Land OÖ)
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11. Juli 2010 “AUFFI & OWI”
Dialektbergbahn mit Walter Osterkorn und Hildegard Mair
Man merkte zwar, dass Urlaubszeit ist und viele Leute bei dieser Hitze in den Bädern und auf den Seen waren, denjenigen aber, die mit der Bahn auf den Pöstlingberg fuhren, gefiel es durchwegs. Die Fahrgäste waren sehr aufmerksam, auch Jugendliche hörten gespannt zu.
Ein etwa 22-23-jähriger Mann interessierte sich für den „wortgarten“ und meinte, er habe schon öfters von dieser Aktion gehört und heute das Glück, „auffi und owi“ selbst erleben zu dürfen.
Eine ältere Frau erzählte mir, sie habe selbst gerade einen Vierzeiler geschrieben und sagte ihn mir auf. Es war auch angenehm, Fahrgäste lächeln und lachen zu sehen.
Vier Damen aus dem asiatischen Raum reagierten auf meinen Vierzeiler über das Schwarzfahren und erkundigten sich bei mir, ob ihre Fahrkarte bei der Pöstlingbergbahn Gültigkeit habe.
Ein deutscher Urlaubsgast kämpfte mit der enormen Hitze, er schien kurz vor einem Kollaps. Eine Flasche Wasser von Christa und Traubenzucker der Linz AG brachten ihm sichtbare Besserung. (WO)
INTERNATIONALES DICHTERTREFFEN “mundART 2010″ 11. – 13. Juni 2010 in Linz
Dichter fordern: Mundart fördern!
Mundartdichter aus den österreichischen Bundesländern, Südtirol und Bayern machten das internationale Dichtertreffen des Stelzhamerbundes „mundART 2010“ vom 11. bis 13. Juni in Linz zum Fest. Stundenlang lasen sie in rascher Folge meist kostbare Miniaturen aus ihren Werken. Sie glänzten dabei mit Einfallsreichtum und ließen die herrlichen Färbungen der verschiedenen Mundarten erklingen. Walter Osterkorns unermüdliche Organisationsarbeit trug schöne Früchte.
In der Pöstlingberg-Basilika gestaltete die Rieder Bezirksgruppe des Stelzhamerbundes mit der Auhäuslermusi eine feierliche Mundartmesse. Gelungene Dichtertage!
Die gute Zusammenarbeit mancher Volkskulturverbände unterstrich die Präsentation der neuen Pöstlingbergtracht im Rahmen des Dichtertreffens. Dazu hatte der Stelzhamerbund die Goldhaubenfrauen eingeladen. Obfrau Friederike Buchgeher beeindruckte dabei mit einem langen, gelungenen Gedicht: „…mia han am Zü – glückliche Leit / vorbei de trachtnlose Zeit / mia trogns mit Schdoitz und habm a Freid / wei’ unsa Land braucht feschi Leit.“
Der Stelzhamerbund will den Stellenwert der Mundart in der Gesellschaft erhöhen. Von Seiten der Landeshauptstadt Linz würdigt und unterstützt besonders Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl diese Bemühungen. Für das Land Oberösterreich stellte sich die Landtagsabgeordnete Helena Kirchmayr aus Pucking ein und überraschte die Dichtergesellschaft mit launiger Stegreifrede in unverfälschter Mundart „wia ma hoit dahoam redn“.
Das Wochenende der Mundartdichtung bot Unterhaltsames, Tiefsinniges, Heiteres und Ernstes: Die intensive Diskussion „Mundart über die Grenzen“, in der auch Forum-Volkskultur-Präsident Herbert Scheiböck mit fundierten Wortmeldungen mitmischte, führte schließlich zu einer Resolution an Österreichs Schulpolitiker.
Auf Initiative von Stelzhamerbund-Obmann Klaus Huber unterzeichneten 48 Autorinnen und Autoren diese Resolution, adressiert an Unterrichtsministerin Claudia Schmied, alle Landeshauptleute in ihrer Funktion als Präsidenten der Landesschulräte und alle Amtsführenden Präsidenten der österreichischen Landesschulräte:
Die Jahrhunderte lang gewachsene Dialektvielfalt im österreichischen Deutsch ist gefährdet. Unter dem Einfluss elektronischer Massenmedien wie auch als Folge erhöhter Mobilität junger Menschen entwickelt sich unsere Sprache in Richtung Einheitsdeutsch.
Nivellierung und Vereinheitlichung drohen. Die „Artenvielfalt“ ist auch in der Sprache bedroht.
Sehr geehrte Frau Unterrichtsministerin, sehr geehrte Damen und Herren im Präsidium der österreichischen Landesschulräte:
Um dieser Verarmung entgegenzuwirken und damit unschätzbarem Kulturverlust vorzubeugen, ersuchen die Unterzeichneten dringend, die Verwendung regionaler und örtlicher Dialekte in Österreichs Schulen ausdrücklich zu erlauben und gezielt zu fördern.
Der Stelzhamerbund wird sich beharrlich für dieses Ziel einsetzen, u.a. auch mit der „Aktion Partnerschulen“. Wenn auch Sie, geschätzte Leser, dieses Anliegen unterstützen, ersuchen wir um Zuschrift oder Email unter dem Kennwort „Resolution“. Über politische Reaktionen werden wir berichten. (KH)